Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Gespräch mit Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes

Osnabrück (ots)

Mieterbund: Eine halbe Million Mieter können von Mietpreisbremse profitieren

Bundesdirektor Siebenkotten sieht Mieter vor Wucher geschützt - Kritik an Ausnahmen für Neubauwohnungen

Osnabrück.- Der von der Bundesregierung beschlossene Kompromiss zur Mietpreisbremse könnte laut Mieterbund eine halbe Million Mieter in Deutschland vor Mietwucher schützen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor Deutscher Mieterbund (DMB): "Jährlich werden etwa 500.000 Mieter von der Mietpreisbremse profitieren können."

Die Zahl könne zunächst nur hochgerechnet werden, so Siebenkotten. Der Grund: Die Mietpreisbremse soll nur in Gebieten mit erhöhtem Wohnungsbedarf gelten; diese müssen jedoch erst von den Bundesländern ausgewiesen werden. "Vor allem Großstädte, Ballungsgebiete und Universitätsstädte werden hierunter fallen", schätzte Siebenkotten ein. "Von den gut 21 Millionen Mietwohnungen in Deutschland liegen nach unserer Einschätzung etwa fünf Millionen in diesen Gebieten", führte er aus. Lege man eine "Umzugsquote von circa zehn Prozent" zugrunde, ergebe das die genannten 500.000 betroffenen Mieter, erklärte Siebenkotten.

Auf wenig Verständnis stößt bei Siebenkotten die Ausnahme neugebauter Wohnungen von der Mietpreisbremse. Diese werde zudem "eine eher geringe praktische Bedeutung" haben, kritisiert Siebenkotten: "Von den schätzungsweise 90.000 neu gebauten Mietwohnungen pro Jahr dürften etwa 30.000 in Gebieten mit erhöhtem Wohnbedarf liegen", rechnete er vor. "Da aber die Mietpreisbremse bei der Erstvermietung von Neubauwohnungen nie gelten sollte, bezieht sich der jetzt gefundene Kompromiss nur auf die Zweit- oder Drittvermietung dieser 30.000 Wohnungen", sagte Siebenkotten. Diese Voraussetzungen würden vermutlich bei "weniger als 2000 bis 3000 Wohnungen pro Jahr" erfüllt sein, schloss Siebenkotten.

Die neue Regelung schreibt vor, dass die Miete bei Neuvermietungen höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Miete liegen darf. Die Mietpreisbremse soll in der ersten Jahreshälfte 2015 in Kraft treten und für fünf Jahre gelten. Ausgenommen sind Mieten im Wohnungsneubau.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 23.09.2014 – 05:00

    Neue OZ: Gespräch mit Simone Peter, Grünen-Bundeschefin

    Osnabrück (ots) - Grüne: Fernbleiben der Kanzlerin beim UN-Klimagipfel ist eine Blamage Bundeschefin Peter kritisiert "Politik des leeren Stuhls" - "Lieber redet Angela Merkel vor Industrielobbyisten" Osnabrück.- Die Grünen haben es als "Blamage für die deutsche Politik" kritisiert, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dem heute beginnenden UN-Klimagipfel fernbleibt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker ...

  • 23.09.2014 – 05:00

    Neue OZ: Nachricht zu Geflügelwirtschaft

    Osnabrück (ots) - Hähnchen sollen bald mehr Platz im Stall haben Geflügelwirtschaft will Besatzdichte reduzieren - Wiesenhof-Chef: Fleischpreise werden steigen Osnabrück. - Hähnchen und Puten in Deutschland könnten ab dem kommenden Jahr mehr Platz im Stall haben. Zwischen Geflügelbranche und Einzelhandel liefen derzeit Verhandlungen, die Besatzdichte flächendeckend zu senken, bestätigte der Zentralverband der ...

  • 20.09.2014 – 07:00

    Neue OZ: Interview Medien mit Schauspielerin Corinna Harfouch

    Osnabrück (ots) - Corinna Harfouch: Nur wenige Redaktionen bei ARD und ZDF sind noch bei Trost Verzweiflung am öffentlich-rechtlichen TV - DDR-Filmerbe gehört verschrottet Corinna Harfouch zweifelt an ARD und ZDF: "Es gibt bei den Sendern nur noch ganz wenige Redaktionen, über die ich sage: Die sind noch irgendwie bei Trost, die denken noch nach, die pflegen noch eine Fantasie, die nicht von Tausenden Regeln erstickt ...