Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Bulgarien

Osnabrück (ots)

Im Belagerungszustand

Ein intensiverer Protest gegen die bulgarische Regierung war unvermeidbar - aber in Form einer Eskalation grundfalsch. Das Band zwischen Teilen der Bevölkerung und deren politischen Vertretern ist gerissen. Im ärmsten Land der EU wird der Ärger darüber stetig größer, dass der Haushalt aufgestockt wird - die Neuverschuldung also wächst - und die Regierung in korrupter Manier Vetternwirtschaft mit reichen Oligarchen betreibt. Gerade erst sollte ein Medienmogul Chef des Geheimdienstes werden.

Doch müssen deshalb 18 Menschen in Sofia verletzt werden und Minister sowie Abgeordnete durch Barrikaden, Stein- und Flaschenhagel stundenlang am Verlassen des Parlaments gehindert werden? Nein. 40 Tage lang brachten die Demonstranten vorbildlich friedlich ihren Unmut über die Sozialisten zum Ausdruck. Nun griffen sie nachts zu Gewalt und einer unverhältnismäßigen Belagerung. Insofern ist der Appell von Staatspräsident Rossen Plewneliew, zivilisiert zu bleiben, richtig. Auch Parlamentspräsident Michail Mikow hat klug reagiert, indem er alle Plenarsitzungen absagte. Das beruhigt die Gemüter.

Jetzt muss Ministerpräsident Plamen Orescharski aus der Deckung kommen. Noch findet er keine Worte zu den Ausschreitungen. Dies scheint ein Wesenszug zu sein: Er vermag es auch nicht, die höheren Haushaltsausgaben zu begründen. Der Ruf nach Rücktritt am Schwarzen Meer dürfte lauter werden.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 24.07.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Euro Hawk

    Osnabrück (ots) - Bis in die Grundfesten erschüttert Die Einschläge kommen näher: Als ständiger Vertreter von Thomas de Maizière wusste Staatssekretär Stéphane Beemelmans bereits im Januar 2012 ganz genau, was beim Drohnen-Projekt "Euro Hawk" verkehrt lief. Der allerengste Vertraute des Ministers musste in einer E-Mail des zuständigen Abteilungsleiters von einer "dramatischen Kostenexplosion" lesen. Deutlicher geht es nicht. Umso unwahrscheinlicher ist es, dass der ...

  • 24.07.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kirche und Staat in Russland

    Osnabrück (ots) - Unheiliges Bündnis Nicht nur bei den Feierlichkeiten zum Gedenken an die Christianisierung vor 1025 Jahren zeigt sich eine viel zu enge Verflechtung zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der Regierung in Moskau. Ein autoritärer Politiker wie Wladimir Putin geht brutal gegen Regierungsgegner vor und tritt Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit mit Füßen. Da braucht er nicht auch ...