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Neue OZ: Kommentar zu Personalien
Sarrazin

Osnabrück (ots)

Herabwürdigend
Pöbeln, provozieren, polarisieren: Thilo Sarrazin scheint sich 
wohl in der Rolle eines Ekel Alfred der deutschen Politik zu 
gefallen. Der schillernde SPD-Politiker vergreift sich oft im Ton, 
wenn er über den Integrationswillen von Einwanderern und Missstände 
bei Hartz IV herzieht. Damit ist der Berliner Ex-Senator zwar kein 
Rechtsradikaler, aber er schießt übers Ziel hinaus.
Seine Pauschalurteile über "Kopftuchmädchen" und türkische und 
arabische Einwanderer sind nicht nur verletzend und herabwürdigend. 
Seine Migrantenschelte ist auch inhaltlich falsch. Zwar greift 
Sarrazin reale Probleme auf, doch er übertreibt maßlos, sodass der 
fatale Eindruck entstehen kann: Alle Ausländer beziehen Hartz IV, 
lernen kein Deutsch und leben in Berlin wie in Anatolien vor 50 
Jahren. Das ist - mit Verlaub - kompletter Unsinn.
Das Land profitiert unter dem Strich seit Jahren von der 
Einwanderung.
Erfolgreiche deutsche Ärzte, Unternehmer und Künstler heißen 
längst nicht mehr nur Moritz oder Axel mit Vornamen, sondern auch 
Mohammed und Ali. Und ein Exportland wie Deutschland könnte von der 
dazugewonnenen Kultur- und Sprachkompetenz noch mehr profitieren, 
wenn Integrationspolitik ohne ideologische Scheuklappen betrieben 
werden würde - in allen gesellschaftlichen Bereichen, vor allem im 
Bildungs- und Sozialsystem. Beschimpfungen à la Sarrazin helfen da 
nicht weiter, mehr Realismus schon.

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Telefon: 0541/310 207

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