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Neue OZ: Kommentar zu Finanzen
Banken
USA

Osnabrück (ots)

Beliebig und ungerecht
Der Ruf der Investmentbanker ist spätestens seit der Lehman-Pleite
ruiniert, der Begriff "Bonus" längst ein Reizwort und Synonym für 
Gier. Das wird sich auch heute wieder beweisen, wenn mit JP Morgan 
die erste US-Großbank verrät, wie viel Milliarden sie im Krisenjahr 
2009 verdient hat. Umso befriedigender dürfte gestern für viele 
US-Bürger die Ankündigung von Präsident Obama gewesen sein, den 
Finanzsektor an den staatlichen Kosten zur Eindämmung der 
Wirtschaftskrise zu beteiligen und die Großen an der Wall Street zur 
Kasse zu bitten.
Klar: Im Einzelfall ist diese Maßnahme gerechtfertigt. Doch warum 
sollen auch Institute zahlen, die keine Hilfen in Anspruch genommen 
oder die die staatlichen Kredite bereits zurückgezahlt haben? Auch 
die Auswahl der Geldhäuser wirkt beliebig. Die als 
Verantwortungsabgabe betitelte Sondergebühr bekommt hier einen 
doppelten Sinn: Denn nicht nur die Geldhäuser allein haben das Ausmaß
der Krise zu verantworten, sondern auch die damalige US-Regierung mit
Präsident Bush und Finanzminister Paulsen. Zum einen wurde verpasst, 
die im Basel-II-Abkommen vereinbarten Regeln zur 
Eigenkapitalunterlegung von Kreditrisiken umzusetzen. Und zum anderen
war es ein Fehler, Lehman staatliche Hilfe zu verweigern und in die 
Insolvenz rauschen zu lassen. Dass dafür nun pauschal allein die 
Banken haften sollen, ist schlichtweg ungerecht.

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Telefon: 0541/310 207

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