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Neue OZ: Kommentar zu Europa
Deutschland
Korruption

Osnabrück (ots)

Stumpfes Schwert
Nur langsam mahlen die Mühlen der Gesetzgebung. Wenn es um die 
Parlamentarier selbst geht, stocken sie sogar schon mal auf peinliche
Weise, wie sich jetzt wieder zeigt. Bereits im Jahr 2003 ist 
Deutschland der UNO-Konvention gegen Korruption beigetreten. Danach 
hätte der Straftatbestand der Abgeordnetenbestechung eigentlich 
längst schärfer gefasst werden müssen. Doch geschehen ist bislang 
nichts, weshalb es nun eine berechtigte Rüge des Europarats setzt.
Fest steht: Der einschlägige Paragraf 108e des Strafgesetzbuches 
ist ein stumpfes Schwert. Er verbietet nur den zukunftsgerichteten 
Kauf oder Verkauf von Stimmen bei Wahlen oder Abstimmungen. Nicht 
erfasst wird dagegen die sogenannte Klimapflege im politischen 
Betrieb. Diese geht über derart simple Formen der Bestechung 
beziehungsweise Bestechlichkeit weit hinaus; etwa indem Angehörige in
den Genuss von Vorteilen kommen. Und sie kann sich nicht nur im 
Plenum, sondern auch schon in Fraktions- und Ausschusssitzungen 
auswirken.
Es liegt deshalb nahe, den Straftatbestand auf weitere Handlungen 
bei der Wahrnehmung von Mandaten auszudehnen. Will Deutschland, wie 
sogar auf dem G-8-Gipfel in Heiligendamm beschworen, "beispielgebend"
im Kampf gegen die Korruption sein, muss der Gesetzgeber endlich 
handeln. Nur den Stimmenkauf zu sanktionieren reicht nicht.

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Telefon: 0541/310 207

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