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Neue OZ: Kommentar zu Russland
Medwedew

Osnabrück (ots)

Hohle Phrasen
Deutlicher als in seiner ersten Rede an die Nation prangert 
Präsident Dmitri Medwedew in seiner zweiten Jahresbotschaft die 
Missstände in Russland an: Zu wenig Demokratie, zu viel 
Rückständigkeit, zu wenig Wettbewerbsfähigkeit, zu viel Korruption, 
zu wenig Breitband-Internet, zu viel medizinische Unterversorgung. 
Das klingt schonungslos. Allein: Was fehlt, sind die Taten.
Den Plan, wie er die Wirtschaft liberalisieren, das "sowjetische" 
Denken ausmerzen und Reformen durchsetzen will, bleibt Medwedew 
schuldig. Wie hohle Phrasen wirken gar seine Versprechen nach mehr 
Transparenz und Mitbestimmung für die Bürger, wenn nach wie vor 
jegliche Kritik an der Staatsführung als Angriff auf die öffentliche 
Ordnung verstanden wird.
Dabei reicht ein "Weiter so" längst nicht mehr. Die globale 
Wirtschaftskrise hat Russland schmerzhaft aus allen Weltmachtträumen 
gerissen. Die Milliarden aus dem Öl- und Gasgeschäft können die 
Verluste durch fehlende Konkurrenzfähigkeit vor allem in der 
IT-Branche nicht mehr kompensieren. Ländliche Regionen hinken den 
Metropolen wie Dritte-Welt-Staaten hinterher.
Der Verdacht liegt nahe, Medwedew wolle mit derartigen Auftritten das
Ausland und das eigene Volk besänftigen. Doch wer seine Versprechen 
nicht hält, dem glaubt man nicht.

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Telefon: 0541/310 207

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