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Neue OZ: Kommentar zu Medien
Sterbehilfe

Osnabrück (ots)

Angst wird missbraucht
Gut, dass die britische Fernseh-Dokumentation über begleitete 
Selbsttötung in Deutschland auf fast einhelligen Protest stößt. Denn 
solche Sendungen heizen einen Todes-Voyeurismus an. Das ist um nichts
besser, als wenn brutale Schüler ihre Gewalttaten mit dem Handy 
aufnehmen. Die Einnahme von Gift-Cocktails aufzuzeichnen und mit dem 
Tod zur besten Sendezeit Quote machen zu wollen ist schlicht 
menschenverachtend und widerspricht journalistischen Grundsätzen.
Wieder einmal ist die umstrittene Schweizer Organisation Dignitas 
beteiligt. Hartnäckig versucht sie den fatalen Eindruck zu 
vermitteln, ein würdiges, humanes Sterben sei nur so und nicht anders
möglich. Die Angst vor einem langen, qualvollen Leiden wird auf diese
Weise missbraucht. Noch gilt es als gesellschaftlicher Konsens, eine 
Selbsttötung zu verhindern. Dignitas will dagegen aus der Beihilfe 
zum Suizid ein Dienstleistungsangebot schaffen, das gekauft werden 
kann. Um diesen Versuch zu stoppen, müssen Geschäfte mit 
Selbsttötungen in Deutschland verboten werden.
Wichtig ist es aber auch, die vielfältigen Angebote der 
medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Begleitung am 
Lebensende stärker herauszustellen. Auch das wird im Fernsehen 
gelegentlich gut präsentiert, bringt aber weniger Quote - leider.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207

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