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WAZ: Im Land des Wissens - Kommentar von Christopher Onkelbach zum Ruhr-Uni-Jubiläum

Essen (ots)

Keine Unis im Revier! Das galt zu Kaiser Wilhelms Zeiten. Die Obrigkeit befürchtete geistreiche Unruhe. Hier sollte gearbeitet, nicht gedacht werden. Welch historischer Denkfehler! Geist ist heute der Rohstoff im Ruhrgebiet, Denken, Studieren, Forschen - das ist die Arbeit heute, sichert Fortschritt und Wohlstand. Mehr als 250.000 Studenten lernen hier, insgesamt hängen 50.000 Beschäftigte vom Wissenschaftssystem im Ruhrgebiet ab.

In einem einmaligen politischen Schwung entstehen in den 60er- und 70er-Jahren neue Hochschulen. Bochum löst die Gründungswelle aus, bald wachsen auch in Dortmund, Essen, Duisburg, Hagen, Wuppertal und Bielefeld Hochschulbauten in den Himmel, dazu ein Reigen von Fachhochschulen, zudem die Privatuni in Witten. Das Land säte Geist und erwartete, dass die aus Kohle und Stahl geborene Region sich entfalten würde als blühende Bildungslandschaft.

Die Hoffnung hat nicht getrogen. Heute gehören die in einer Allianz verbundenen Unis Duisburg-Essen, Bochum und Dortmund zu den größten und forschungsstärksten Hochschulen Deutschlands. 2007 und 2011 kam die Ruhr-Uni jeweils in die Endrunde des bundesweiten Elite-Wettbewerbs (Exzellenz-Initiative). Aus dem "Bildungsnotstandsland" Ruhrgebiet wurde die dichteste Hochschullandschaft Europas. Mit der Gründung der Ruhr-Uni 1965 begann eine beispiellose Erfolgsgeschichte, die fortgeschrieben werden muss.

Denn vielen ist bis heute nicht ausreichend bewusst, welches Glück die Region mit den Hochschulen hat. Sie schaffen Zigtausende Arbeitsplätze, ziehen neue Unternehmen an, locken Fachkräfte ins Revier, unterstützen die regionale Wirtschaft, ziehen Tausende junge Menschen ins Revier. Kurz: Sie schlagen die einzig mögliche Brücke vom darbenden Industrierevier zu einer zukunftsfähigen Region.

Es gibt wenig, worauf das Ruhrgebiet stolzer sein könnte. Das Jubiläum in Bochum rückt dies erneut ins Bewusstsein. Es sollte Anlass sein, diese Stärke deutlicher als bisher ins Licht zu stellen, mehr und vor allem gemeinsam an der weiteren Entwicklung zu arbeiten. Denn - welche Region hat mehr zu bieten?

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