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WAZ: Obamas Vermächtnis - Kommentar von Dirk Hautkapp

Essen (ots)

Für seine bisher ehrgeizigste Rede zum globalen Klimaschutz hätte sich Barack Obama keinen besseren Tag und keinen besseren Ort aussuchen können. Die Mittagshitze lastete mit fast 40 Grad schwer über Washington. Und der Lärm des nahen Ronald-Reagan-Flughafens übertönte alle paar Minuten, was der amerikanische Präsident zu sagen hatte. Zuhörern nicht nur aus industrienahen Kreisen werden trotzdem die Ohren geklungen haben. Obama will in seiner zweiten Amtszeit nachhaltige Wegmarken setzen, um den weltweit zweitgrößten Luftverpester auf Sicht grün und sauber(er) zu machen. An seiner Kernargumentation ist nichts auszusetzen. Obama stellt sich voll und ganz hinter die überwältigende Mehrheit in Wissenschaft und Technik, die dem Faktor Mensch seit langem eine zentrale Rolle bei der Erderwärmung durch Treibhausgase zuweist und eine umgehende Kurskorrektur fordert. Eine Haltung, die aus europäischer Sicht wie eine Alltagsweisheit anmuten mag. In Amerika gilt sie nicht wenigen noch immer als wirtschaftsfeindliche Verschwörungstheorie. Auch darum ist Ressourcenvergeudung im US-Alltag vielerorts noch immer Standard. Ob Obama diese über Jahrzehnte gewachsene Strom-kommt-aus-der-Steckdose-Attitüde wirklich aufbrechen kann, ist zweifelhaft. Die Republikaner werden bis zu den Halbzeitwahlen 2014 wenig unversucht lassen, um Obama als Arbeitsplatzvernichter in einer fragilen Ökonomie darzustellen. Dass im Sektor der erneuerbaren Energien Tausende neue Jobs entstanden sind, kratzt sie wenig. Für den Klimapolitiker Obama geht es dagegen auch um sein persönliches Vermächtnis.

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