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WAZ: Ego war gestern. Kommentar von Jürgen Overkott

Essen (ots)

Zehn Jahre sind im bürgerlichen Leben eine lange Zeit, im Fernsehen eine Ewigkeit. "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) startete 2002. Die RTL-Sendung begründete ein neues Genre: die Castingshow.

Das Format knüpfte an die Erlebniswelt junger Leute an: Wettbewerb, Auslese, gesucht wurde der beste Sänger mit den härtesten Nerven. Chef-Juror Bohlen verschärfte das Leistungsprinzip zum TV-Darwinismus. Das Konzept traf den Nerv der Zeit. DSDS feierte Erfolge in Serie, diente der Konkurrenz als Blaupause, stürzte gar Quotenkönig Gottschalk vom TV-Thron. Vorbei.

Das Publikum hat zynisches Vorführen medienunerfahrener Sangesdeppen und eiskaltes Dramatisieren unspektakulärer Lebensläufe satt. Zudem lügt schon der Titel von DSDS: Einen "Superstar" gab es nie.

Indes waren die netten Versionen der Talentsuche - "The Voice of Germany" und "Unser Star für Baku" - Widersprüche in sich: Wettbewerbe ohne Wettbewerb.

Noch jedoch ist das Casting-Genre nicht tot. Aber es riecht schon komisch. Denn der Zeitgeist hat sich gewandelt. Ego war gestern - heute geht's wieder ums Wir-Gefühl.

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