Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Staat jagt Unterhaltssünder - Sozialbetrug - Kommentar von Dietmar Seher

Essen (ots)

Sie versucht über die Runden zu kommen. Sie fordert, bittet, fleht: Zahl doch! Und er? Feilscht. Nennt Ausflüchte. Hat kein Geld. Verschwindet im schlimmsten Fall. Familienrichter kennen diese Szenen. Sie sind keine Klischees. Sie finden zehntausendfach statt. Der Staat hat dem Problem der säumigen Väter, die für ihre Kinder keine finanzielle Verantwortung übernehmen wollen, vorgebeugt. Per Unterhaltsvorschuss tritt der Steuerzahler in Vorleistung. Damit die Kinder keinen Nachteil haben, denn sie können am wenigsten für den Streit ihrer Eltern. Eine große Gruppe Väter kann nicht zahlen. Dazu gehören viele Hartz IV-Bezieher. Aber wahrscheinlich ist die Verweigerung bei einer mindestens genau so großen Zahl längst Volkssport geworden. 800 Millionen Euro bringen die öffentlichen Kassen für den Vorschuss auf. Nur wenig davon fließt zurück. Wieder also zahlen Kinder. Die der nächsten Generation. Denn der Staat muss dafür Schulden aufnehmen. Ist es gerechtfertigt, wenn Behörden zum Mittel der datenschutzrechtlich nicht immer unumstrittenen Kontenabfragen greifen wollen, um an vorenthaltenes Geld zu kommen? Ja. Der Steuerzahler hat einen Anspruch darauf, dass Sozialbetrug unterbunden wird.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 17.08.2010 – 18:15

    WAZ: Röttgen zwischen Atom und NRW - An zwei Fronten - Kommentar von Tobias Blasius

    Essen (ots) - Martialisch gesprochen, stellt sich Bundesumweltminister Norbert Röttgen der wohl härtesten Zweifrontenschlacht seiner politischen Laufbahn. Als hätte er mit dem Kampf um den Atomausstieg nicht schon innerparteilich genug Ärger, stürzt er sich nun ohne Umschweife auch noch in das Ringen um den Landesvorsitz der nordrhein-westfälischen CDU. Röttgen ...

  • 17.08.2010 – 18:07

    WAZ: Selbstbildnis in öligen Farben - Kommentar von Lars von der Gönna

    Essen (ots) - Es ist nicht leicht, Günter Grass' Abschiedsroman zu besprechen. Zu gerne hätte man damit auch ein Lebenswerk gewürdigt. Ein Werk von enormer Vitalität, in den Anfängen vor allem: kraftvoll, zuverlässig unbequem, trotzig sprachmächtig. Aber dann sieht und liest man in seinem jetzt erschienenen Roman, dass Grass das Flechten des Lorbeers nicht ...