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Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.

Schuldenbremse richtiger Schritt Lastenverschiebung auf Kommunen vermeiden

Berlin (ots)

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die in
der Föderalismuskommission II beschlossene Schuldenbremse als Schritt
in die richtige Richtung begrüßt. Deutschland ist nach wie vor auf 
dem Weg in den Schuldenstaat. Ende 2009 wird die Verschuldung von 
Bund, Ländern und Gemeinden bei ca. 1,7 Billionen Euro liegen, sagte 
der Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin. Die 
jähr-lichen Zinszahlungen werden zukünftig mehr als 70 Milliarden 
Euro betragen und damit die Handlungsfähigkeit des Staates gefährden.
Deshalb ist es richtig, im Grundgesetz festzulegen, dass die 
Haushalte von Bund und Ländern grundsätzlich ohne Einnahmen aus 
Krediten ausgeglichen werden müssen.
Gerade die jetzige weltweite Wirtschaftskrise - so Landsberg - 
zeige allerdings überdeutlich, dass in derartigen Sondersituationen 
Ausnahmeregelungen vorgesehen werden müssen. Bei Naturkatastrophen 
oder anderen außergewöhnlichen unvorhersehbaren Ereignissen, die sich
der Kontrolle des Staates entziehen und die die staatliche Finanzlage
erheblich beeinträchtigen, müsse die Politik handlungsfähig bleiben. 
Hier eng begrenzte Ausnahmen vorzusehen und für solche Extremlagen 
einen Tilgungsplan für die zusätzlich aufgenommenen Kredite 
vorzuschreiben, ist ein richtiger Ansatz.
Landsberg warnte davor, zu glauben, die Verfassungsänderung allein
sei schon der Ausweg aus der Schuldenfalle. Letztlich ist eine Lösung
der Verschuldensfrage nur erreichbar, wenn wir entweder mittelfristig
die Einnahmen verbessern oder die Ausgaben reduzieren beziehungsweise
beides kombinieren. Dazu gehört eine Schuldenverträglichkeitsprüfung 
für jedes neue Gesetz, das zusätzliche Leistungsansprüche normiert 
oder bestehende Leistungen des Staates erhöht. Niemand weiß - so 
Landsberg - ob beim nächsten Aufschwung die Steuerquellen tatsächlich
so sprudeln, dass die aufgehäuften Schulden abgetragen werden können.
Wir brauchen deshalb weitere Reformen, die zum Beispiel den 
Sozialstaat zukunftsfest und finanzierbar machen und dürfen nicht 
schon heute jede Steuerer-höhung zum Schuldenabbau ausschließen.
Landsberg warnte vor einer Lastenverschiebung auf die Kommunen. 
Die Kommunen sind schon jetzt mit über 100 Milliarden Euro 
(Kreditmarktschulden und Kassenkredite) verschuldet. Es muss 
sichergestellt werden, dass die Länder nicht weitere Lasten auf die 
Kommunen verschieben, um die eigenen Haushalte auszugleichen. Die 
Politik ist vielmehr gefordert, die Finanzausstattungen der Kommunen 
so zu verbessern, dass die Städte und Gemeinden mit ihren Einnahmen 
die gesetzlich auferlegten Leistungen auch tatsächlich finanzieren 
können, ohne immer neue Schulden zu machen.

Pressekontakt:

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225 oder 0172-2402723
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

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