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Mitteldeutsche Zeitung: SPD-Strategie Bullerjahn: "Gespaltene Entwicklung im Osten" - Gefälle in den neuen Ländern stärker als im Westen?

Halle (ots)

Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD)
sieht "ein starkes Gefälle zwischen Topstandorten und 
strukturschwachen Gegenden" in Ostdeutschland. "Vor allem muss zur 
Kenntnis genommen werden, dass es 'den Osten' als ein homogenes 
Gebiet nicht gibt", schreibt Bullerjahn in einem Aufsatz, den die in 
Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagausagbe) in 
Auszügen veröffentlicht. Bullerjahn hat den Beitrag "Zukunft in den 
neuen Bundesländern" für das von Brandenburgs Ministerpräsident 
Matthias Platzeck, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und 
Finanzminister Peer Steinbrück (alle SPD) herausgegebene Buch "Auf 
der Höhe der Zeit" verfasst. Als Beispiele nennt Bullerjahn 
Sachsen-Anhalt, wo es etwa bei der Arbeitslosenquote eine "Spreizung"
zwischen 21,1 Prozent im Mansfelder Land und 9,8 Prozent im Ohrekreis
gebe. "Der Unterschied auf eine Entfernung von knapp 100 Kilometern 
ist größer als die gesamte durchschnittliche Arbeitslosenquote in 
Westdeutschland von rund 8 Prozent", so Bullerjahn. Besorgnis müsse 
erregen, dass sich im Osten die Unterschiede zwischen starken 
Entwicklungspolen und schwachen Gebieten "noch stärker auszuprägen 
drohen als im Westen". Das "die Ostförderung vielerorts dominierende 
Prinzip der Gießkanne und des unbedingten regionalen Ausgleichs hat 
nicht verhindern können, dass die Regionen sehr unterschiedlich 
vorankommen und einige wohl den Anschluss verpassen werden", so 
Bullerjahn.
Das sei für den Osten insgesamt "keine Katastrophe", wenn durch 
Konzentration der Ressourcen die erkannten Wachstumszentren in den 
Stand versetzt werden, hinsichtlich ihrer Infrastrukturausstattung, 
ihres Fachkräfte- und Kulturangebotes gegenüber guten Standorten 
anderswo in Europa mithalten zu können.
Bullerjahn nennt als Beispiel für die "gespaltene Entwicklung" 
auch den Arbeitsmarkt, der zweigeteilt sei. "Auf der einen Seite 
verfestigen sich Arbeitslosigkeit bzw. Niedrigstentlohnung der 
Geringqualifizierten. Auf der anderen Seite werden Gutqualifizierte 
gesucht und nach bundesweitem Maßstab bezahlt." Um die auf den ersten
Blick widersprüchlich erscheinende Situation zu bewältigen, dass 
gleichzeitig hohe Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel drohen, sei 
Bildung der entscheidende Schlüssel. Ab 2016 fehlten für die neuen 
Bundesländer rund 70.000 Akademiker, so Bullerjahn. Die Frage nach 
der Zukunft in den neuen Bundesländern müsse "sehr viel 
differenzierter, vor allem regionenbezogen" beantwortet werden, so 
Bullerjahn. Dabei ergäben sich auch "Ansatzpunkte für eine 
Länderneugliederung im Osten".

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