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Lausitzer Rundschau: Zum Parteitag der AfD und deren neuer Vorsitzender Petry Ohne große Chancen

Cottbus (ots)

Dass in einer Partei Streit auf offener Bühne tobt, ist kein Alleinstellungsmerkmal der AfD. Allerdings: Die Hemmungslosigkeit, die sich am Wochenende auf dem Parteitag der Alternative in Essen gezeigt hat, ist bezeichnend. Wie ein räudiger Hund wurde Bernd Lucke vom Hof gejagt, ausgebuht und angepöbelt. Dieser krawallige Stil ist kein Ausrutscher, kein Lapsus - politisch rückt die Partei jetzt an den rechten Rand. Wie weit nach rechts, wird sich zeigen. Für Lucke bleibt nur der Austritt aus der AfD, die auch durch seine tatkräftige Mithilfe zum Intriganten-Stadl verkommen ist. Alles andere wäre Kamikaze. Es gibt nichts Verbindendes mehr zwischen ihm und dem neuen Vorstand, weder politisch, noch persönlich. Die Spaltung der AfD wird kommen, und sie ist nach diesem Parteitag nur konsequent: In eine eurokritische Gruppierung, dem von Lucke initiierten "Weckruf" mit wirtschaftliberaler Ausrichtung, und in eine pegidagewandelte AfD um Petry. National- und rechtskonservativ, vor allem in der Gesellschaftspolitik harsch in der Wortwahl und in der Programmatik. Auf dem Essener Konvent hat sich dies bereits gezeigt. Dass eine der beiden Formationen dann dauerhaft über fünf Prozent kommen wird, darf jedoch getrost bezweifelt werden. Die Extreme verabscheut auch der Wähler; und für Luckes neue Truppe gibt es ja womöglich bald wieder die FDP. Soll heißen: Die Chance für beide konkurrierende Lager, Nicht- und Protestwähler in großer Zahl zu binden, ist gering. Viele Bürgerliche sind zudem bereits massiv vom Umgang miteinander in der Partei abgeschreckt. Ein Beleg dafür ist, dass die AfD in den letzten Wochen nicht punkten konnte, obwohl die Griechenlandkrise für sie wie ein Sechser im Lotto hätte sein müssen. 

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