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Lausitzer Rundschau: Zum Rücktritt der Grünen Antje Hermenau in Sachsen Die Frau mit dem Kompass geht

Cottbus (ots)

Wer Antje Hermenau kennt, kann über ihren Abgang nicht überrascht sein. Die 50-Jährige, die Sachsens Grüne mitgegründet hat und drei Mal in den Landtag führte, gibt ihr Mandat zurück. Alle sind sich einig, dass hier eine ganz Große geht. Kein leichter Verlust für ein Parlament, dem ohnehin schon die prägnanten Köpfe abhandenkommen. Der Konservative Steffen Flath hat sich zurückgezogen, der FDP-Frontmann Holger Zastrow ist abgewählt, auch ein Schreihals wie der Grüne Johannes Lichdi wird fehlen. Für die anstehende schwarz-rote Koalition tut sich ein Graben an Ödnis auf. Wer wird die Politik bestimmen? Da sitzen nun im Hohen Haus neben der risikoscheuen CDU eine durch Koalitionsbande gezähmte SPD und eine Linke, die alle Wählerschichten umarmen will. Die Populisten von der AfD werden auch schon artiger. Und, ja, die Grünen, die sich weitere fünf Jahre vor der Frage drücken werden, wohin sie eigentlich wollen. Die Frau mit dem Kompass bei den Grünen ist von Bord gegangen. Der Rest der Partei hat sich am Sonnabend auf dem Leipziger Parteitag mehrheitlich dafür ausgesprochen, eigentlich nirgendwo hinzuwollen. Antje Hermenau hat zehn Jahre lang auf eine Regierungsbeteiligung hingearbeitet. Die ist nun da, doch die Partei zieht den Schwanz ein. Die Gründe, eine Koalition mit der CDU erstmal sein zu lassen, mögen einsehbar sein. Doch ein Eiertanz, wie ihn Sachsens Grüne seit dem Wahltag hinlegen, ist einer Partei unwürdig, die eine feste Größe im Freistaat und im Bund sein will, die aber schon in die Identitätskrise sackt, wenn ihr einziger Ministerpräsident Winfried Kretschmann eigenständig agiert. Die sich zwar mit der barocken, machtbewussten Konservativen ihre Probleme hatte, aber nur mit ihr überhaupt in den Landtag schlittern konnte. Jetzt haben die zaudernden Linken das Sagen im Landesverband. Doch eine weitere linke Partei braucht keiner.

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