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Lausitzer Rundschau: Der große Unterschied Warum Frauen hierzulande noch immer das Nachsehen haben

Cottbus (ots)

Die Gleichstellung von Mann und Frau schreitet in Deutschland nur mühsam voran. Diese Erkenntnis, jetzt vom Statistischen Bundesamt mal wieder vorgelegt, überrascht niemanden wirklich. Aber sie ist nach wie vor ärgerlich. Nicht nur, dass es Frauen nach wie vor schwer haben, in Chefetagen das Sagen zu übernehmen. Selbst wenn sie das geschafft haben, verdienen sie meist deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Und das ist doppelt ärgerlich. Denn in punkto Bildung haben Frauen inzwischen deutlich aufgeholt - mehr Mädchen als Jungen machen Abitur. Dagegen sind Jungs mit 64 Prozent in den Förderschulen erheblich in der Mehrheit. Frauen sind also definitiv nicht blöder. Aber viele nutzen ihr Potenzial nicht. Oder sie werden davon abgehalten. Nur noch 45 Prozent aller Promotionen werden von Frauen gemacht. Und nur 20 Prozent aller Professoren in Deutschland sind weiblich. Da fragt man sich, wo bleiben all diese klugen Frauen? Teilantwort eins: Oft in der Familie, sie kümmern sich um ihre Kinder. Zwar sind Angebote zur Kinderbetreuung vielerorts quantitativ ausreichend - aber oft nicht ans Berufsleben der Eltern angepasst. Wer Vollzeit arbeitet, womöglich in einer Chefetage, oder wer bis 20 Uhr im Supermarkt an der Kasse sitzt, kann sein Kind nicht um 17 oder 18 Uhr aus der Kita abholen. Teilantwort zwei: Nach wie vor muss sich Frau in gehobenen Jobs deutlich mehr ins Zeug legen als ihre männlichen Kollegen. Sie muss eloquent und schlagfertig sein - aber bitte nicht zu sehr, sonst ist sie zickig. Sie muss hübsch sein und sich ausgewählt kleiden - aber bitte nicht zu hübsch, sonst heißt es, sie sei nur wegen ihres Aussehens aufgestiegen. Ihre Stimme muss die richtige Tonlage haben (sonst heißt es "Geschnatter"). Natürlich braucht sie berufliche Qualifikation, Durchhaltevermögen und Führungseigenschaften, aber bitte genau im richtigen Maß, sonst ist sie ein herrisches (!) Mannweib (!). Übrigens alles männliche Attribute, die plötzlich negativ sind. Es ist natürlich auch gern gesehen, wenn sich Frauen neben ihrem 50-Wochenstunden-Führungsjob hingebungsvoll um die Kinder kümmern, wenn sie kochen wie einst Paul Bocuse, die Wohnung in Schuss halten und selbstverständlich den Mann anhimmeln. Welcher Mann würde das machen? Wer würde das von einem Mann erwarten? Niemand, das ist nämlich Unsinn. Es wird Zeit, dass Frauen endlich an ihrer Qualifikation gemessen werden - und bei gleicher Arbeit auch genauso gut verdienen wie Männer.

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