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Lausitzer Rundschau: Keine simple Lösung Europa, Einwanderung und Flüchtlingswelle

Cottbus (ots)

Tor auf statt Schotten dicht, legale Einwanderung statt nasse Flüchtlingsgräber auf dem Mittelmeer. Diese Antwort auf das Drama von Lampedusa scheint naheliegend zu sein. Eine legale Einwanderung braucht die EU, braucht Deutschland ohnehin schon lange. Da hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz durchaus recht. Doch ist das eine Einwanderung nach einem Punktesystem, nach Qualifikation, wie sie auch die USA und Kanada haben. Aber um die geht es hier gar nicht. Hier geht es um Verzweiflung, Vertreibung, Hunger. Ein legales Einwanderungssystem wird den Menschen aus Afrika deshalb nicht helfen. Und selbst wenn die Punkte großzügigst vergeben würden - irgendwann sind auch diese Kontingente voll. Und die anderen? Die riskieren dann doch wieder die waghalsige Flucht. An Europas Südküsten wird deshalb auch bei einer solchen politischen Änderung die moralische Frage bleiben: Darf man einen Ertrinkenden mit dem Argument ertrinken lassen, er hätte ja gewusst, auf was er sich einließ, als er sich aufs Meer begab? Nein, das darf man natürlich nicht. Da muss schlichtweg gerettet werden, da muss Humanität gelten. Und zwar weit mehr als bisher. Die Armuts- und Kriegsflüchtlingswelle aus Afrika nach Europa bleibt also ein Dilemma, auf das es noch eine dritte Antwort geben muss, die allerdings auch keine befriedigende ist: Armut und Krieg in Afrika müssen von Europa bekämpft werden - und zwar mit aller politischer Konzentration, mit allem Geld, das man dafür aufbringen kann. Hier ist noch sehr, sehr viel Luft nach oben.

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