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Lausitzer Rundschau: Würden Sie ihn einstellen? Steinbrück bewirbt sich mit obszöner Geste für die Kanzlerschaft

Cottbus (ots)

Ei! Da war aber mal einer fesch!!! So mach' ich's jetzt auch: An der Ampel gefällt mir die Nase des Fahrers auf dem benachbarten Fahrstreifen nicht, da zeig' ich ihm doch mal den emporgereckten Mittelfinger. Huch, warum steigt er denn jetzt so erregt aus seinem Auto und stürmt auf meine Fahrertür zu? Weil ich . . . waaas? Mir aufs Maul hauen? Warum das denn? War doch nur ein Scherz. . . Sind Politiker Vorbilder? Peer Steinbrück, Kandidat der SPD, könnte in der kommenden Woche Kanzler von Deutschland werden. Ja, er ist dann ein Vorbild für die Jugend, ein Kümmerer für sozial Schwache, ein Wirtschaftslenker, der die Eurokrise meistern soll, ein mächtiger Staatsmann, der mit Obama und Putin komplizierte internationale Probleme lösen muss, der über Krieg und Frieden, über Waffenlieferungen und damit über Leben und Tod entscheidet. Er also sitzt mit Obama an einem Tisch zum Dinner, die Gattinnen adrett zur Seite, und er hebt stolz und selbstbewusst den Mittelfinger in die Höh'. Gute Nacht, Deutschland. Der Autofahrer zu Beginn dieses Kommentars, der den ach so lustigen Finger des Kanzlerkandidaten nachahmt, dürfte mit einem blauen Auge gut bedient sein. Aber sollten sich Steinbrücks Stilmittel in der Politik breit machen, könnte der Schaden deutlich größer ausfallen. Ein Spätpubertierender 66-Jähriger soll die Geschicke dieses wichtigen Landes lenken? Diese Frage beschäftigt nicht nur Wähler der Regierungsparteien. Auch in der eigenen Partei, der traditionsbewussten SPD, erntet der forsche Peer Kopfschütteln. Alles nur ein Scherz, wiegelt der Kandidat ab. Und vielleicht, mag man hinzufügen, ist es ja sogar ein gutes Zeichen dafür, dass Deutschland den prüden Jahren endgültig entwachsen ist und obszöne Gesten einflussreicher Politiker toleriert. Mag sein, dass all jene, die angesichts der neuen Steinbrück-Show von einem unangenehmen Gefühl beschlichen werden, doch schon ein bisschen von vorvorgestern sind. Dennoch sei eine Frage erlaubt: Wäre es akzeptabel, wenn das eigene Kind oder der Enkel sich so auf seiner Facebook-Seite präsentiert? Würden wir ihm nicht empfehlen, das Foto ganz schnell zu löschen, damit es ihm nicht in der Schule oder beim Bewerbungsgespräch schadet? Peer Steinbrück befindet sich auch im Bewerbungsgespräch. Sein Chef ist das Volk, es entscheiden die Wähler. Es geht um die Frage, wer in den kommenden Jahren diese große Wirtschaftsmacht lenkt. Zweifel sind erlaubt, ob der Kandidat zu Deutschland passt.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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