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Lausitzer Rundschau: Nach Skiunfall Anklage gegen Althaus Es bleibt nur der Verzicht

Cottbus (ots)

Zuallererst ist es eine zutiefst menschliche
Tragödie. Für die Familie der jungen Mutter, die beim schweren 
Skiunfall mit dem thüringischen Ministerpräsidenten tödlich verletzt 
wurde und natürlich auch für Dieter Althaus (CDU) selbst. Erst danach
kommt die Frage nach der Schuld. Und auch diese muss zuallererst 
Dieter Althaus für sich beantworten. Es spricht für die Stärke des 
gläubigen Katholiken, das er die Verantwortung für den Tod der 
Skifahrerin übernimmt und sich nicht hinter der Tatsache versteckt, 
dass er sich selbst zwei Monate nach seinem schweren Unfall auf der 
Skipiste in Österreich an nichts erinnern kann. Nun hat die 
Staatsanwaltschaft im österreichischen Leoben Anklage gegen Althaus 
erhoben, dem sie fahrlässige Tötung vorwirft. Damit wird die 
menschliche Tragödie zum Politikum. Auch wenn ein solches Verfahren 
für niemanden überraschend kommt und sicher in solch einem Fall "zum 
absolut Normalen" gehört, wie es Thüringens Sozialministerin und 
mögliche Althaus-Nachfolgerin Christine Lieberknecht (CDU)formuliert,
kann und darf es für Althaus nicht ohne Konsequenzen bleiben. Der 
CDU-Politiker soll für das höchste Amt in Thüringen kandidieren und 
trägt die Schuld für den Tod eines Menschen. Das ist völlig 
unabhängig von der juristischen Wertung moralisch weder vertret- noch
zumutbar. Dem Menschen Dieter Althaus nicht, dem CDU-Spitzenpolitiker
nicht, dem angestrebten Amt nicht und auch nicht den Wählern. Die 
würden gezwungen, moralische Werte gegen politische Verdienste und 
tragisches Privates gegen souveränes Dienstliches abzuwägen.
Für Dieter Althaus bleibt in dieser Situation nur der Verzicht auf 
die Spitzenkandidatur. Nur so geht er moralisch unbeschädigt aus 
diesem Drama hervor und hält sich alle Wege für eine Rückkehr in 
politische Spitzenämter offen. Seine politische Integrität stand und 
steht nicht zur Disposition, für seine Zukunft als 
Führungspersönlichkeit sind aber vor allem menschliche Qualitäten 
entscheidend.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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