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Lausitzer Rundschau: Hillary Clinton gewinnt wichtige US-Vorwahlen Der lachende dritte Mann

Cottbus (ots)

Sicher ist auch etwas begeisterndes, etwas
aufregendes an dem fortdauernden Duell der beiden Kandidaten der 
US-Demokraten, die einen politischen Neuanfang erzwingen wollen. Und 
doch verbirgt sich hinter diesem Wettstreit, der in der Nacht zum 
Mittwoch wieder bisher nicht gesehene Menschenmassen an die 
Vorwahlurnen trieb, auch eine gehörige Portion an Zweifeln. Hillary 
Clinton sowieso, aber auch Barak Obama liefert nicht die überzeugende
Vorstellung, die die überfällige Abrechnung mit der Bush-Ära zur 
Gewissheit werden lassen könnte. War der harte Wettstreit zwischen 
dem schwarzen Mann und der unbeugsamen Frau bislang eher ein Plus, so
droht er jetzt zum Zeugnis dafür zu werden, dass die USA weder für 
den einen noch für die andere bereit sind.
Der Sieger heißt folglich derzeit John McCain. Er verkörpert jetzt 
das amerikanische Märchen vom Wiederaufstieg eines Geschlagenen, vom 
Triumph des Außenseiters. Die Fundamentalisten seiner Partei, die in 
ihm eine Abkehr von der konservativen Grundprinzipien sehen, haben 
ihm dabei mehr geholfen als geschadet. McCain ist auch weit genug von
Bush entfernt, um bei den Wahlen im November nicht all die Fehler 
angelastet zu bekommen, die eine große Mehrheit seiner Landsleute für
die Zukunft vermieden sehen will. Er ist die aus der Not geborene 
Alternative zu diesem dissonanten Duett, in dem in immer schärferen 
Angriffen Obamas vor allem aber Clinton einander die notwendige 
Statur für den wichtigsten Job auf dem Globus absprechen. Hillary 
Clinton scheint dieses Rennen gegen den falschen Mann allmählich 
unheimlich zu werden. Sie spürt, dass ihr ein knapper Sieg bei der 
Nominierung nicht reichen könnte für den Wiedereinzug ins Weiße Haus.
Obama weiß, dass dies das Rennen seines Lebens ist.
Sein Nimbus des unverbrauchten, des gänzlich Neuen, des großen 
amerikanischen Traums geht ihm zu guten Teilen verloren, wenn er 
einen zweiten Anlauf braucht. Sein wichtigster Satz war der 
unmittelbar nach dem ersten Sieg in Iowa. "Sie sagten, dies würde 
niemals geschehen!" - dass ein Mann seiner Hautfarbe, mit seiner 
Geschichte zum Hoffnungsträger werden könnte. Als zweiter Mann taugt 
so einer nicht.
Wie auch im November dann die Entscheidung aussehen mag, die USA 
beweisen trotz all ihrer Zerrissenheit der Welt einmal mehr, dass sie
aus gutem Grund heute so wichtig sind. Da muss man nur die Wahl 
jenseits des Atlantiks mit der Farce vor wenigen Tagen in Russland 
vergleichen. Da ist selbst McCain mit seinen kriegerischen Neigungen 
ein Versprechen.

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