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"Aber, EINEN können Sie doch ruhig mittrinken!" Aktuelle Empfehlung des Gremiums "Arbeitskreis Umgangsformen International"(AUI)

Hamburg (ots)

Ein solcher Überredungsversuch, oder Ähnliche wie: "Ach, etwas Alkohol ist doch nicht schlimm, das ist doch wie Medizin!" sind oft zu hören, wenn ein Mensch auf das Angebot eines alkoholischen Getränks mit Ablehnung reagiert.

Diejenigen, die dann konsequent bleiben wollen, fühlen sich in vielen Fällen wie unter "Rechtfertigungszwang". Oft spüren sie sogar die Notwendigkeit, sich bestimmte Strategien zurechtzulegen, um dem Trinkdruck zu entgehen, der bei sozialen Anlässen unterschwellig im Raum stehen kann, teils auch offen ausgesprochen oder gar massiv eingefordert wird. Je enger die Beziehungen zwischen den Anwesenden bei einer Veranstaltung sind, desto intensiver wird meist dieses Phänomen. Dass solches die Freude an einer Einladung schmälern bis zerstören kann, bedarf wohl keiner Erklärung. Dazu kommt: Die notwendige Wertschätzung für jeden Menschen schließt auch ein, ihn weder durch das "Aufschwatzen" eines Getränks - gilt ebenso für Speisen - in eine missliche Lage zu bringen, noch ihn einem Rechtfertigungsdruck auszusetzen. Dazu einige Hinweise:

Sechs Tipps für Gastgebende und Anwesende:

1. Halten Sie, bitte, bei jeder Einladung alkoholfreie Getränke bereit, ganz gleich, zu welcher Uhrzeit und unter welchem Motto diese stattfindet. Das gilt selbst für einen klassischen Sekt- oder Champagner-Empfang.

2. Bieten Sie Alkoholfreies direkt an, statt es nur in der "Hinterhand" zu haben. So ersparen Sie Ihren Gästen die manchmal als unangenehm empfundene Frage danach.

3. Akzeptieren Sie ein "Nein, danke" auf das Angebot von Alkoholischem hin sofort und ohne jegliche Nachfrage. Welche Ursache auch immer dafür ausschlaggebend ist, ob die Ablehnung aus gesundheitlichen oder Glaubens-Gründen entsteht, aus Vorsicht wegen Autofahrens oder anderem: Das "Warum?" hat niemanden zu interessieren.

4. Verzichten Sie auf ein "Nachbohren", etwa mit den eingangs bereits erwähnten Sätzen oder anderen wie: "Nun stell dich doch bloß nicht so an. Schließlich wollen wir auf das Wohl des Geburtstagskinds trinken!" Auch immer wieder gern gebraucht: "Aber mit Mineralwasser können wir doch nicht anstoßen!" Wer das meint, ist gedanklich noch im letzten Jahrtausend. Heute ist es unerheblich, welches Getränk sich zum Anstoßen im Glas befindet. Wichtig ist, dass niemand ausgegrenzt wird!

5. Verkneifen Sie es sich auch, Mutmaßungen laut anzustellen, wie: "Ach, bist du etwa schwanger?", wenn eine Frau Alkohol ablehnt, sowie ironische oder gar zynische Kommentare abzugeben wie: "Seit wann gehörst du denn zu den Trockenen?"

6. Legt ein Gast von sich aus seinen Beweggrund für die Ablehnung dar, lassen Sie dieses, bitte, außer eventuell der Äußerung Ihres Verständnisses unkommentiert. Bemerkungen wie: "Du meine Güte, wozu gibt es denn Taxis?!?", oder: "Nun hab' dich doch bloß nicht so. Noch haben wir in Deutschland nicht die Null-Promille-Grenze!", wenn etwa auf das Autofahren Bezug genommen wurde, beweisen mangelnde Wertschätzung und fehlende Akzeptanz.

Sechs Tipps für Ablehnende:

1. Wenn es vergessen wurde, alkoholfreie Getränke anzubieten, bitten Sie einfach freundlich darum. Es ist überflüssig, das in der Gastronomie hinter vorgehaltener Hand zu tun.

2. Passiert eine solche Panne im Privathaushalt und ist tatsächlich kein alkoholfreies Kalt-Getränk vorhanden, brauchen Sie dennoch keinesfalls aus Höflichkeitsgründen Alkohol zu sich zu nehmen. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie sich in der Lage sehen, die Veranstaltung ohne "Flüssiges" zu überstehen, ob Sie um Leitungswasser bitten oder nach einem Tee fragen. In vertrauten Beziehungen kann es nach einer solchen Erfahrung hilfreich sein, im Wiederholungsfall einer Einladung vorher darum zu bitten, an Alkoholfreies zu denken.

3. Sollte Ihr "Nein, danke" nach dem Angebot eines alkoholischen Getränks Nachfragen, Überredungsversuche oder Kommentare auf den Plan rufen, statt sofort akzeptiert zu werden, machen Sie sich, bitte, als Erstes klar: Die anderen haben in diesem Fall die "Minus-Karte des Umgangsspiels", keinesfalls Sie! Beharren Sie weiter - je freundlicher Ihnen das gelingt, umso souveräner zeigen Sie sich - auf dem "Nein, danke". Manchmal können stoische Wiederholungen dieser zwei Wörter zum Erfolg - sprich: Einstellen des Insistierens - führen.

4. Wenn Sie das Gefühl haben, sich wehren zu wollen, ist es angebracht, dies zwar klar, jedoch möglichst nicht kränkend zu tun, zum Beispiel mit Ich-Aussagen und Ich-Botschaften. Beispiele: "Ich finde, es gibt interessantere Themen, als noch lange über meinen Getränkewunsch zu reden. Lasst uns das jetzt beenden und ..." "Ich fühle mich durch diese Diskussion unwohl (angegriffen, unter Druck gesetzt) und möchte viel lieber das Beisammensein mit Euch genießen können. Deshalb bitte ich euch, mein Nein nun zu akzeptieren." Solche Formulierungen sind empfehlenswerter, als sich etwa in eine ironische Frage zu flüchten wie: "Was an 'Nein, danke' habt ihr nicht verstanden?!?"

5. Geben Sie eine Erklärung Ihrer Ablehnung nur ab, wenn Sie das wirklich von sich aus wollen. Lassen Sie sich ansonsten dazu nicht provozieren. Niemand hat ein Recht darauf, die von Ihnen zu bekommen.

6. Nutzen Sie, wenn angebracht, ruhig die modernen Umgangsformen-Empfehlungen als Argument, zum Beispiel, wenn es um die frühere Meinung geht, dass man mit Mineralwasser oder anderen alkoholfreien Getränken ja nicht anstoßen könne. Vermeiden Sie es bitte, dabei belehrend zu wirken.

Pressekontakt:

Inge Wolff, Vorsitzende Arbeitskreis Umgangsformen International
Telefon 49(0)175 7441118, inge.wolff.umgangsformen@t-online.de

Christian Götsch, Pressereferent Swinging World e.V.,Der
Unternehmerverband der Tanzschulen
49(0)40/500582-15, christian.goetsch@tanzen.de

Original-Content von: Wirtschaftsverband Deutscher Tanzschulunternehmen e.V., übermittelt durch news aktuell

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