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BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

Genossenschaftsbanken wachsen im Kreditgeschäft
17-Millionen-Mitglieder-Marke überschritten
Betriebsergebnisse auf hohem Niveau

Berlin (ots)

Die Zahl der Mitglieder deutscher Genossenschaftsbanken hat in 2011 durch den besonders starken Nettozuwachs von 313.000 Neumitgliedern erstmals die 17-Millionen-Marke durchbrochen. Mit einem Plus von 1,9 Prozent gewann der Trend zur Mitgliedschaft im Vergleich zum Vorjahr erneut an Dynamik. Damit hat sich der Mitgliederboom der vergangenen Jahre weiter verstärkt. Mittlerweile ist jeder fünfte Bundesbürger Mitglied einer Volksbank, Raiffeisenbank, Sparda-Bank, PSD Bank oder eines genossenschaftlichen Spezialinstitutes.

Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR): "Wir sind sehr stolz auf das Vertrauen, das immer mehr Menschen dem Geschäftsmodell der Volksbanken und Raiffeisenbanken schenken. Für uns ist dies Auftrag und Verpflichtung, die Marktposition unserer FinanzGruppe auf der Basis genossenschaftlicher Werte wie Selbstverantwortung und Mitgliederförderung weiter auszubauen. Das gilt insbesondere im von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012." Weiteres Wachstum wolle man trotz der extrem hohen Wettbewerbsintensität im deutschen Bankenmarkt erreichen. Fröhlich: "Zu einem fairen Wettbewerb um die Kunden gehört, dass die Wettbewerbsbedingungen der Banken einheitlich sind. Dies ist allerdings nicht der Fall, wenn staatlich gestützte Kreditinstitute mit betriebswirtschaftlich fragwürdigen Konditionen das Marktgefüge in Schieflage bringen."

Die Stärke und Stabilität der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken findet auch Ausdruck in dem jüngst bestätigten hervorragenden Rating AA- mit stabilem Ausblick durch die Ratingagentur Standard & Poor's.

Die Solidität der Volksbanken und Raiffeisenbanken zeigt sich ebenfalls mit Blick auf die regulatorische Großbaustelle Basel III. Die entsprechenden Anforderungen nach mehr Eigenkapital von höherer Qualität und besserer Liquiditätsausstattung erfüllen die Kreditgenossenschaften meist jetzt schon. Der BVR wirbt allerdings darum, die Besonderheiten von Verbundgruppen wie den Genossenschaftsbanken etwa bei Größe, Risikogehalt oder systemischer Bedeutung zu berücksichtigen. Regeln für internationale Großbanken passten meist nicht für lokal oder regional tätige Institute. Gerade die Londoner Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) müsse sich dies immer wieder in Erinnerung rufen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 haben die 1.121 Genossenschaftsbanken trotz der anhaltenden Verwerfungen an den Finanzmärkten und der nach wie vor nicht gelösten Staatsschuldenkrise einen kumulierten Jahresüberschuss von 3 Milliarden Euro nach Steuern erwirtschaftet, nach 3,2 Milliarden Euro im Rekordjahr 2010. Das Vorsteuerergebnis blieb mit 4,8 Milliarden Euro konstant. Gleichzeitig nahm die gemeinsame Bilanzsumme per Ende 2011 um 3,2 Prozent oder 22,7 Milliarden Euro auf nunmehr 729,3 Milliarden Euro zu.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken trugen als Dienstleister der Realwirtschaft auch im Jahr 2011 wesentlich zur Finanzierung der Privat- und Firmenkunden in Deutschland bei. Das Kreditvolumen wurde um 4,5 Prozent auf 425 Milliarden Euro gesteigert - ein deutliches Wachstum in einem leicht schrumpfenden Gesamtmarkt.

Marktanteilszuwächse auf inzwischen 29,0 Prozent verzeichneten die Genossenschaftsbanken insbesondere bei Krediten an Gewerbekunden (plus 1,1 Prozentpunkte). Gleichzeitig nahmen die Kundeneinlagen um 3,4 Prozent auf 524 Milliarden Euro nochmals im erheblichen Umfang zu. Mit einem Einlagenüberhang von etwa 100 Milliarden Euro und einem im Vergleich zum Vorjahr nochmals gesteigerten Solvabilitätskoeffizienten von 16,7 Prozent haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken auch langfristig genügend Spielraum, um im Kundengeschäft weiter zu wachsen.

"Die Entwicklung bei griechischen Staatsanleihen ist in den Jahresabschlüssen 2011 der Volksbanken und Raiffeisenbanken angemessen berücksichtigt. An der Stabilität des deutschen Finanzsektors und besonders der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken ändert der Schuldenschnitt Griechenlands nichts", so Fröhlich. Der BVR-Präsident rechnet auch durch die Feststellung des Zahlungsausfalls und der Fälligkeit von Kreditausfallversicherungen auf Anleihen nach griechischem Recht nicht mit heftigen Marktreaktionen, da dieses Szenario von vielen Marktteilnehmern frühzeitig erwartet wurde.

Nun seien die beschlossenen Maßnahmen des aktuellen Griechenland-Rettungspakets zügig durchzuführen. Gleichzeitig sollte die Einführung von Schuldenbremsen in allen Eurostaaten zeitnah umgesetzt werden. "Es ist positiv, dass die Politik das Heft des Handelns in der Hand behält. Mit dem Fiskalpakt, der nun im Bundestag zur Abstimmung ansteht, wird das Regelwerk endlich enger gestrickt. Die für die Bewältigung der Staatsschuldenkrise so wichtigen neuen Regeln zur Haushaltskonsolidierung in allen Eurostaaten müssen den Praxistest aber erst noch bestehen", so Fröhlich. Werden sie wie vorgesehen umgesetzt, sieht Fröhlich die Grundlagen für einen dauerhaft stabilen Euro entscheidend gefestigt.

Beim Bewertungsergebnis lagen die Genossenschaftsbanken mit -2,4 Milliarden Euro weitgehend auf Vorjahresniveau. Dabei entwickelte sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft nicht zuletzt durch die positive konjunkturelle Entwicklung erfreulich: Sie sank von -409 Millionen Euro im Vorjahr auf nur noch -213 Millionen Euro. Als vorsichtige Kaufleute haben die Vorstände der Genossenschaftsbanken zusätzlich etwa 1,3 Milliarden Euro den Vorsorgereserven nach § 340f HGB zugeführt.

Im Wertpapierbereich hat sich das Bewertungsergebnis auf -923 Millionen erhöht, hauptsächlich resultierend aus Abschreibungen auf europäische Staatsanleihen. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen leicht auf 13,4 Milliarden Euro an (1,7 Prozent). Zusätzliche Belastungen erfolgten hier unter anderem durch neue bankaufsichtsrechtliche Berichts-, Dokumentations- und Meldepflichten in den Instituten. Im Ergebnis stieg die Aufwands-Ertrags-Relation leicht auf 66,0 Prozent.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erhöhten sich um knapp 10 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Damit sind die 1.121 Genossenschaftsbanken weiterhin einer der größten Steuerzahler in den Kommunen.

Zins- wie Provisionsüberschuss haben sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld mit 16,2 Milliarden Euro Zinsüberschuss und 4 Milliarden Euro Provisionsüberschuss fast auf Vorjahresniveau behauptet.

Für das Jahr 2012 rechnet der BVR aus heutiger Sicht erneut mit einem soliden Ergebnis auf hohem Niveau und einem weiteren Ausbau der Marktanteile.

Alle Materialien zur Pressekonferenz unter www.bvr.de/JahresPK

Pressekontakt:

Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse@bvr.de

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