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Versicherer zahlen 240 Millionen Euro für Überspannungsschäden - Studie schafft mehr Klarheit bei der Schadenregulierung

Berlin (ots)

Für rund 450.000 Überspannungsschäden haben die
deutschen Versicherer etwa 240 Millionen Euro im Jahr 2006 bezahlt. 
In den letzten fünf Jahren mussten die Versicherer insgesamt rund 1 
Milliarde Euro für Überspannungsschäden aufwenden. Um zu klären, bis 
zu welcher Entfernung zwischen Einschlagort des Blitzes und 
Schadensort ein Schaden noch plausibel sein kann, hat der 
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bei der 
Fachhochschule Aachen eine wissenschaftliche Studie in Auftrag 
gegeben.
"Nicht nur die Entfernung zum Einschlagort des Blitzes, sondern 
auch die Bebauungsdichte spielt bei der Bewertung von 
Überspannungsschäden eine große Rolle", sagte der Leiter der Studie 
Prof. Dr.-Ing. Alexander Kern bei der Vorstellung der Ergebnisse in 
Berlin. Grundsätzlich müsse zwischen zwei Schadenstypen unterschieden
werden, nämlich Schäden durch nahe Einschläge, die zu Überspannungen 
innerhalb der hausinternen Energieversorgungs- und 
informationstechnischen Netze führen, und solchen Schäden, die durch 
eine Überlastung der Versorgungsleitungen im Außenbereich entstehen, 
so Kern weiter. Daneben müsse berücksichtigt werden, um welches 
elektronisches Gerät es sich handelt und ob dieses nur an ein 
Versorgungsnetz (wie Haushaltsgeräte) oder an mehrere 
Versorgungsnetze (z. B. Fernsehgerät, PC) angeschlossen sei. Zur 
Bedeutung der Studie für die Versicherungswirtschaft sagte Klaus 
Ross, Sprecher der Arbeitsgruppe "Blitz und Überspannungsschäden" im 
GDV: "Die Ergebnisse der Studie schaffen mehr Sicherheit für Kunden 
und Versicherer, da die Versicherer nun in der Lage sind, 
differenzierter und damit sachgerechter auf konkrete Schadensfälle zu
reagieren. Damit wird sich die Schadenregulierung verbessern und in 
manchen Fällen auch beschleunigen." Anhand der Studienergebnisse 
können Überspannungsschäden besser eingeschätzt werden, so dass diese
auch künftig versicherbar bleiben. Dies sei heute wichtiger als 
früher, weil aufgrund des Klimawandels mit einer Zunahme der 
Blitzaktivität in Deutschland und damit auch mit einer Zunahme von 
Überspannungsschäden gerechnet werden müsse, so Ross weiter.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
- Schlägt ein Blitz in einer Entfernung von mehr als 3.000 Metern 
     vom Schadensort ein, ist ein Schadeneintritt an elektronischen 
     Geräten in höchstem Maße unwahrscheinlich.
   - Einzelne, frei stehende Gebäude, die mittels eigener 
     Stichleitung an das Stromnetz angeschlossen sind, können bis zu 
     einer Entfernung von 3.000 Metern zum Einschlagort des Blitzes 
     unter ungünstigen Bedingungen von einem Überspannungsschaden 
     betroffen sein.
   - In dörflicher Umgebung ist ein Schadeneintritt bei einem Abstand
     von mehr als 2.000 Metern unwahrscheinlich, dieser Wert sinkt 
     auf 1.500 Meter in städtischer/vorstädtischer Umgebung.
   - Geräte, die über zwei leitungsgebundene Anschlüsse verfügen (z. 
     B. Computer mit Stromversorgung und Netzwerkkabel) können 
     sensibler auf induzierte Überspannungen reagieren als Geräte mit
     nur einem Anschluss (z. B. Waschmaschine).
Die gesamte Studie steht im Internet unter www.gdv.de als Download
zur Verfügung.

Pressekontakt:

Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e.V.
Stephan Schweda
Tel.: 030 / 20 20 - 51 16
s.schweda@gdv.org

Original-Content von: GDV - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., übermittelt durch news aktuell

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