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TÜV SÜD: Abwrackprämie kann weiteren Mängelanstieg nicht stoppen (BILD)

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Berlin/München (ots)

Der TÜV SÜD Report 2013, der am 6. Dezember in Berlin vorgestellt wird, macht deutlich: Dank Abwrackprämie kommen im zweiten Halbjahr 2011 und im ersten Halbjahr 2012 zwar gut 300.000 Fahrzeuge mehr zur Hauptuntersuchung. Den Mängelanstieg können die jungen Autos jedoch nicht stoppen. Die durchschnittliche Quote der erheblichen Mängel steigt weiter an, um 0,3 Prozentpunkte auf insgesamt 20 Prozent. Die Beleuchtung wird wieder am häufigsten beanstandet. Die goldene Plakette geht an den VW Polo, gefolgt von Mazda 3 und Audi Q5.

Drei Jahre nach der Abwrackprämie fahren die damals gekauften Neuwagen nun das erste Mal zur Hauptuntersuchung (HU) und sorgen für einen ordentlichen Schub bei den Gesamtzahlen für den TÜV Report. Demnach wächst die Summe der HU von knapp 7,8 Millionen auf mehr als 8,1 Millionen. Den Trend stetig steigender Mängelquoten können die Neuen jedoch nur abbremsen, die durchschnittliche Quote der erheblichen Mängel nimmt weiter zu: um 0,3 Prozentpunkte auf 20 Prozent. Getrübt wird ein positiver Einfluss der Konjunkturspritze beispielsweise dadurch, dass gerade bei den Debütanten die Mängelquote von 5,1 auf 6,1 Prozent angestiegen ist. Positiv wirkt sich dagegen aus, dass mehr als die Hälfte der Fahrzeuge jeden Alters ganz ohne Mängel unterwegs ist: Ihr Anteil ist von 48,3 Prozent vor fünf Jahren kontinuierlich auf mehr als 55 Prozent gestiegen. Bernhard Kerscher, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Auto Service GmbH: "Wir können den starken Zuwachs an Ein- bis Dreijährigen in allen TÜV SÜD-Regionen bestätigen. Die Wirkung ist aber ganz unterschiedlich. Außer in Sachsen konnte die Abwrackprämie die Mängelquoten nicht wirklich verbessern."

Starker Mängelrückgang in Sachsen

In den größten TÜV SÜD-Regionen Bayern und Baden-Württemberg mit besonders vielen Antragstellern für die Umweltprämie gibt es wie im Bund kaum Veränderungen. Allerdings haben sich die Mängelquoten im Süden leicht verbessert - in Bayern um 0,5 Prozentpunkte auf 20,9 Prozent, in Baden-Württemberg um 0,1 Prozentpunkte auf 19,9 Prozent.

Die deutlichsten Veränderungen gab es in Sachsen. Dort ist die Quote der Fahrzeuge, die wegen erheblicher Mängel die Werkstattrunde drehen mussten, insgesamt um 2,9 Prozentpunkte auf 18,1 Prozent gesunken. Gegenläufige Entwicklung bei der TÜV SÜD-Tochter TÜV Hanse im hohen Norden: In Hamburg stieg die Quote um 1,4 Prozent auf 22,4 Prozent an. Auch hier wirkt die Abwrackprämie: Sachsen gehört zu den Ländern mit besonders vielen Antragstellern, Hamburg zu den Schlusslichtern beim Antrag auf die Autokaufzulage.

Lichtmängel stagnieren auf hohem Niveau

Von den Lichtern zur Beleuchtung: Sie führt zwar weiterhin die Mängellisten an. Die Quoten sind jedoch beinahe gleich geblieben, beispielsweise bei den Neufahrzeugen im zweiten Jahr in Folge mit 8,3 Prozent. Verbesserungen gab es bei den 6 bis 7-Jährigen, um 1,3 Prozentpunkte auf 19,3 Prozent. Laut Aussagen der TÜV SÜD-Experten tragen hier zum leichten Mängelrückgang hauptsächlich die geringere Anfälligkeit für Spannungsschwankungen und die höhere Lebensdauer der Lampen, beispielsweise von Xenon-Licht, zum Ergebnis bei. Die weitere Verbreitung der On-Board-Diagnose führt zusätzlich dazu, dass Ausfälle früher bemerkt und Lampen schneller ausgetauscht werden. Der Wechsel selbst muss einfach sein. Dazu wurden die Hersteller 2006 verpflichtet, nachdem die Mini-Reparatur zuvor immer komplizierter geworden war. Trotz dieser technischen Verbesserungen stagniert die Mängelquote beim Licht insgesamt auf hohem Niveau.

Polo und Q5 beenden Lauf der Japaner

Die goldene Plakette geht in diesem Jahr an den VW Polo. Lediglich 2,2 Prozent der Polos, die das erste Mal zur HU fahren, fallen durch erhebliche Mängel auf. Der kleine Wolfsburger, der bei der Abwrackprämie groß gewonnen hat, beendet damit den Siegeslauf des hybridbetriebenen Toyota Prius. Der Gewinner der beiden Vorjahre landet bei den Neuwagen mit 3,5 Prozent auf Platz sieben. Auch auf dem 2013-er Treppchen: auf Platz zwei der Mazda 3 (2,7 Prozent) und der Audi Q5 auf Platz drei mit 2,8 Prozent. Kerscher zum Sieger: "Der Sieg des Polo zeigt, dass man mit der Abwrackprämie durchaus gewinnen konnte, wenn man aufs richtige Auto gesetzt hat." Der Polo hatte neben VW Golf und Skoda Fabia besonders von der Konjunkturhilfe profitiert.

Dass der "Pokal" zwischen Japan und Deutschland hin und her wandert, zeigen auch die weiteren Spitzenplätze. Auf Platz vier: der Toyota Avensis (2,9 Prozent) und auf Platz fünf der VW Golf Plus mit einer durchschnittlichen Mängelquote von 3,1 Prozent. Der große Golf belegte im Vorjahr noch Platz drei.

Dass man mit dem staatlichen Kaufanreiz langfristig auch schlecht fahren kann, zeigen die Abwrackprämiengewinner am Ende der Tabelle: der Dacia Logan als Schlusslicht mit einer Mängelquote von 13,3 Prozent oder der Fiat Panda als Viertletzter mit 11,7 Prozent. Vorletzter ist der Fiat Doblo (12,3 Prozent), Drittletzter der Daihatsu Sirion (12 Prozent). Damit muss jedes Achte dieser Schlusslichter gleich bei der ersten Hauptuntersuchung die Werkstattrunde drehen.

Von den jungen zu den älteren Modellen: Im Alter von vier bis fünf Jahren wird auf den obersten Rängen japanisch gefahren: Hier landet Vorjahressieger Prius (4 Prozent) auf Platz eins und damit in der Gesamtwertung auf dem zweiten Platz. Auf Rang zwei in dieser Altersklasse ist der Mazda 2 (4,8 Prozent) unterwegs, dicht gefolgt vom Toyota Auris mit 5 Prozent. Rote Laterne in dieser Altersklasse: wie bei den Jungen der Dacia Logan mit einer Mängelquote von 25,8 Prozent. Keine Bewegung nach sechs bis sieben Jahren. Hier stehen wie beim TÜV Report 2012 Porsche 911 (Mängelquote 6,2 Prozent) und Toyota Corolla Verso (6,6 Prozent) noch glänzend da. Siegertreppe bei den Acht- bis Neunjährigen: Porsche 911, Toyota Avensis, Honda Jazz. Schampus und Küsse von den Grid-Girls gibt's selbst für die Senioren: für zehn bis elf Jahre alte Porsche 911, Toyota RAV4 und Mercedes SLK.

Häufiger Licht checken

Von den Karossen zu den Komponenten: Wie in den Vorjahren führen Beleuchtung, Achsen und Bremsen die Mängellisten an. Kaum ein Lichtblick sind gesunkene Mängelquoten bei den Sechs- bis Siebenjährigen, um 1,3 Prozentpunkte auf 19,3 Prozent. Böse bleiben auch die Beanstandungen an den Achsen: Hier gibt es über alle Altersklassen hinweg kaum Verbesserungen. Lediglich bei den neun Jahre alten Autos sinkt die Quote leicht um 0,5 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent. Bei den ganz Alten ab elf Jahren macht die Auspuffanlage zunehmend Ärger: 7,3 Prozent bekamen die Plakette erst nach dem Tausch. Dazu Kerscher: "Die Ergebnisse untermauern die Einschätzung, dass die Beleuchtung von vielen fälschlicherweise nicht als besonders sicherheitsrelevant angesehen wird. Gerade hier ließen sich aber schnell Verbesserungen erzielen, weil die kaputte Lampe sofort angezeigt wird, und der Lampentausch auch für Laien wieder einfacher durchführbar ist."

Der TÜV Report wird jedes Jahr vom Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) veröffentlicht und gilt als einer der wichtigsten unabhängigen Ratgeber für Autofahrer und Gebrauchtwagenkäufer. In den TÜV Report fließen die Hauptuntersuchungsergebnisse aller TÜV-Gesellschaften in Deutschland ein - 2013 insgesamt 8,1 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) zwischen Juli 2011 und Juni 2012. TÜV SÜD hat als größter HU-Anbieter rund 3,3 Millionen Resultate beigesteuert.

Info: Der TÜV Report 2013 ist ab Freitag, 7. Dezember 2012, zum Preis
von 4,50 Euro in den TÜV SÜD Service-Centern und im Handel 
erhältlich.
Aktuelles Bildmaterial zum Thema Hauptuntersuchung steht in der 
Bilddatenbank unter der Rubrik "Aktuelles & Veranstaltungen" zum 
Download bereit: http://www.tuev-sued.de/pressefotos.
Weiteres Pressematerial: Zum Thema gibt es auch einen Podcast. Der 
fertige Beitrag bzw. O-Töne stehen zum Download auf 
www.tuev-sued.de/audio-pr und 
http://www.presseportal.de/pm/38406/tuev-sued-ag zur Verfügung.
Alle Informationen zum TÜV Report 2013 unter 
www.tuev-sued.de/tuev-report-2013.

Pressekontakt:

Vincenzo Lucà
TÜV SÜD AG
Unternehmenskommunikation
Westendstraße 199
80686 München
Tel.: +49 (0) 89 / 57 91 - 16 67
Fax: +49 (0) 89 / 57 91 - 22 69
E-Mail: vincenzo.luca@tuev-sued.de
Internet: www.tuev-sued.de

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