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Statistisches Bundesamt

Arbeitskosten im europäischen Vergleich

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
lag Deutschland im Jahr 2004 bei den Arbeitskosten (Summe aus
Bruttolohn und Lohnnebenkosten) deutlich über dem Durchschnitt der
heutigen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, beim Anteil der
Lohnnebenkosten an den Arbeitskosten hingegen unter dem EU-
Durchschnitt.
Deutsche Arbeitgeber des Produzierenden Gewerbes und der
marktbestimmten Dienstleistungsbereiche – kurz der Privatwirtschaft –
zahlten auf 100 Euro Bruttolohn und -gehalt zusätzlich gut 33 Euro
Lohnnebenkosten. Das waren rund 3 Euro weniger als im Durchschnitt
der Europäischen Union (36 Euro). Vor allem die von Land zu Land
unterschiedlichen Beiträge der Arbeitgeber zur Finanzierung der
Sozialsysteme bewirkten eine große Spannweite der Lohnnebenkosten:
Pro 100 Euro Bruttolohn und -gehalt zahlten im Jahr 2004 schwedische
Arbeitgeber mit zusätzlich über 51 Euro die höchsten Lohnnebenkosten,
gefolgt von Frankreich mit über 50 Euro. Die geringsten
Lohnnebenkosten wurden hingegen in Malta mit weniger als 10 Euro
gezahlt.
Das Arbeitskostenniveau in der Privatwirtschaft in Deutschland war
im Jahr 2004 im europäischen Vergleich hingegen überdurchschnittlich
hoch. Während ein Arbeitgeber in Deutschland 28,17 Euro für eine
geleistete Arbeitsstunde zahlte, betrug der Durchschnittswert für die
Europäische Union 20,66 Euro. Deutschland lag damit hinter Dänemark
(31,98 Euro), Schweden (31,15 Euro), Belgien (30,36 Euro), Luxemburg
(30,09 Euro) und Frankreich (28,85 Euro) auf Rang sechs in der
Europäischen Union. Die geringsten Arbeitskosten je Stunde
verzeichneten die beiden neuen Mitgliedstaaten Bulgarien (1,62 Euro)
und Rumänien (1,90 Euro).
Im besonders im internationalen Wettbewerb stehenden
Verarbeitenden Gewerbe betrugen im Jahr 2004 die Kosten für eine
geleistete Arbeitsstunde in Deutschland durchschnittlich 31,15 Euro.
Damit lag Deutschland genau 11 Euro beziehungsweise knapp 55% über
dem Durchschnitt für die Europäische Union (20,15 Euro) und hatte
hinter Belgien (32,36 Euro) und Schweden (32,11 Euro) die
dritthöchsten Arbeitskosten in diesem Wirtschaftsbereich. Bulgarien
(1,39 Euro) und Rumänien (1,60 Euro) verzeichneten wiederum die
geringsten Arbeitskosten.
Diese Daten stammen aus der EU-weiten Arbeitskostenerhebung 2004,
deren Ergebnisse im europäischen Vergleich jetzt vorliegen.
Detaillierte Ergebnisse für Deutschland wurden schon in den
Pressemitteilungen vom 12. Juli 2006 beziehungsweise 31. August 2006
veröffentlicht.
Weitere Informationen finden Sie in unseren Themenkästen
„Lohnnebenkosten im europäischen Vergleich“ sowie „Arbeitskosten: Wo
steht Deutschland in Europa?“ im Internet unter www.destatis.de,
Themenbereich: Löhne und Gehälter.
Detaillierte Ergebnisse zu Höhe, Struktur und regionalen
Unterschieden der Arbeitskosten in Deutschland enthält die Fachserie
16, „Arbeitskosten im Produzierenden Gewerbe und im
Dienstleistungsbereich 2004“, die im Statistik-Shop kostenlos
heruntergeladen werden kann.
Für weitere amtliche EU-Statistiken zu diesem Themengebiet steht
Ihnen unter www.eds-destatis.de der EDS „Europäischer Datenservice“
zur Verfügung.
Weitere Auskünfte gibt:
Roland Günther,
Telefon: (0611) 75-3858,
E-Mail:  arbeitskosten@destatis.de
Arbeitskosten 1) und Lohnnebenkosten
      in der Privatwirtschaft 2) und im Verarbeitenden Gewerbe
                         im Jahr 2004
Arbeitskosten             Lohnnebenkosten
                 (Summe aus Bruttolohn      im Verhältnis zu den
                  und Lohnnebenkosten)        Bruttolöhnen und
 EU-                 je geleistete               -gehältern
 Mitglied-             Stunde 1)            (ohne Auszubildende)
 staaten
                   Privat-    darunter:     Privat-       darunter:
                   wirt-      Verarbei-     wirt-         Verarbei-
                   schaft     tendes        schaft        tendes
                    2)        Gewerbe        2)           Gewerbe
                          Euro                        %
Europäische
Union
(EU 27) 3)         20,66       20,15        36,4           37,3
Europäische
Union
(EU 25) 3)         21,81       21,77        36,4           37,3
Dänemark           31,98       30,72        17,7           16,6
Schweden           31,15       32,11        51,4           52,6
Belgien            30,36       32,36        46,3           48,9
Luxemburg          30,09       27,96        20,7           17,6
Frankreich         28,85       29,40        50,4           50,8
Deutschland        28,17       31,15        33,3           32,4
Niederlande        27,42       28,33        31,6           32,8
Finnland           25,39       26,86        28,1           28,4
Vereinigtes
 Königreich        24,97       25,26        28,6           30,7
Irland             23,36       23,66        17,2           18,4
Italien            23,03       22,44        46,1           48,5
Spanien            16,27       17,44        36,3           35,8
Griechenland       15,43       14,00        40,4           39,2
Zypern             12,50       10,97        18,8           16,0
Slowenien          10,70        9,61        24,0           23,4
Portugal           10,30        8,62        29,5           27,7
Malta               9,42        9,05         9,6            9,4
Ungarn              6,02        5,53        44,0           42,5
Tschechische
 Republik           5,95        5,48        39,4           39,8
Polen               4,60        4,01        24,8           24,9
Estland             4,48        4,00        36,6           36,3
Slowakei            4,30        4,19        36,2           35,3
Litauen             3,26        2,97        40,2           36,7
Lettland            2,75        2,47        27,5           27,5
Rumänien            1,90        1,60        35,4           35,6
Bulgarien           1,62        1,39        38,5           39,1
1) Auszubildende werden bei den Arbeitskosten, aber nicht bei den
geleisteten Stunden berücksichtigt. 2) Produzierendes Gewerbe und
marktbestimmte Dienstleistungen (Handel, Gastgewerbe, Verkehr und
Nachrichtenübermittlung, Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie
unternehmensnahe Dienstleistungen) 3) Gewichtetes Mittel, Angaben für
Österreich liegen noch nicht vor. Quelle: Berechnungen von Destatis
auf Basis von Eurostat, New Cronos (12.01.2007).

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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