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Statistisches Bundesamt

Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2015

Wiesbaden (ots)

Die deutsche Wirtschaft hat ihren Wachstumskurs weiter fortgesetzt: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 14. August 2015 mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2015 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,4 % höher als im ersten Quartal. Zu Jahresbeginn hatte es einen moderaten Anstieg von 0,3 % gegeben.

Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts kamen die positiven Impulse im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) vor allem vom Außenbeitrag. Insgesamt wurden vorläufigen Berechnungen zufolge 2,2 % mehr Waren und Dienstleistungen ins Ausland exportiert als im ersten Quartal 2015. Die Importe legten im selben Zeitraum um 0,8 % zu. Dadurch war der Außenbeitrag - also die Differenz aus Exporten und Importen - mit einem Beitrag von + 0,7 Prozentpunkten der größte Wachstumsmotor für das BIP im Berichtszeitraum.

Aus dem Inland kamen gemischte Signale. Die privaten Haushalte steigerten ihre Konsumausgaben geringfügig um 0,2 %, die staatlichen Konsumausgaben waren um 0,3 % höher als im Vorquartal. Dagegen gingen die Anlageinvestitionen im Vergleich zum ersten Quartal um 0,4 % zurück. Zusätzlich gab einen merklichen Vorratsabbau, der sich negativ auf das BIP-Wachstum auswirkte (- 0,4 Prozentpunkte). Insgesamt verzeichnete die inländische Verwendung im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres einen leichten Rückgang und dämpfte das Wirtschaftswachstum rechnerisch um - 0,3 Prozentpunkte.

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:

Im Vorjahresvergleich hat sich die Wirtschaftsleistung ebenfalls erhöht: Das preisbereinigte BIP stieg im zweiten Quartal 2015 um 1,6 %, nach + 1,2 % im ersten Quartal 2015.

Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2015 wurde von 42,8 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 175 000 Personen oder 0,4 % mehr als ein Jahr zuvor (siehe Pressemitteilung 293/15 vom 14. August 2015).

Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität ist ersten vorläufigen Berechnungen zufolge gegenüber dem Vorjahr gestiegen - gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde um 1,0 %, je Erwerbstätigen um 1,2 %.

Auch im Vorjahresvergleich kamen die Wachstumsimpulse im zweiten Quartal 2015 vor allem vom Außenhandel: Es wurden preisbereinigt 6,6 % mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als vor einem Jahr. Die Importe stiegen im selben Zeitraum mit + 5,6 % nicht ganz so stark. Dadurch ergibt sich für den Außenbeitrag als Saldo zwischen Exporten und Importen ein rechnerischer Wachstumsbeitrag zum BIP von + 0,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Die privaten Konsumausgaben stiegen um 1,8 %, die staatlichen um 1,9 %. In Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde preisbereinigt 3,0 % mehr investiert als im zweiten Quartal 2014. Die Bauinvestitionen nahmen leicht um 0,8 % zu. Der Vorratsabbau bremste das BIP-Wachstum (- 1,0 Prozentpunkte). Insgesamt stieg die inländische Verwendung im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 %.

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im Vorjahresvergleich in den meisten Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor: Die größten Zuwachsraten gab es im Bereich der Informations- und Kommunikationsdienstleister (+ 2,8 %) sowie im produzierenden Gewerbe (+ 2,4 %). Auch die Unternehmensdienstleister steigerten ihre Wirtschaftsleistung um 2,4 %. Einen Rückgang der Bruttowertschöpfung gab es unter anderem bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern (- 1,0 %). Insgesamt war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 1,6 % höher als im zweiten Quartal 2014.

In jeweiligen Preisen gerechnet war das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2015 um 3,7 % und das Bruttonationaleinkommen um 3,3 % höher als im zweiten Quartal 2014. Das Volkseinkommen nahm insgesamt um 3,7 % zu, wobei das Arbeitnehmerentgelt den ersten Berechnungen zufolge mit + 3,8 % etwas stärker stieg als die Unternehmens- und Vermögenseinkommen (+ 3,3 %). Die Bruttolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer waren um 4,0 %, die Nettolöhne und -gehälter um 3,3 % höher als vor einem Jahr. Im Durchschnitt je Arbeitnehmer stiegen die Löhne und Gehälter weniger stark (brutto um 3,2 % und netto um 2,5 %), da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+ 0,7 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 2,9 % und damit etwas stärker als die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen (+ 2,7 %).

Neben der Erstberechnung des zweiten Quartals 2015 hat das Statistische Bundesamt die bisher veröffentlichten Ergebnisse der letzten vier Jahre (ab 2011) - wie jedes Jahr im August - überarbeitet und revidiert. Im Rahmen dieser turnusmäßigen Jahresrechnung wurden auch die Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) für alle Zeitreihen ab 1991 aktualisiert. Durch die Neuberechnungen kann es zu Änderungen in allen Zeitreihen kommen. Die Änderungen betreffen aber eher die detaillierten Untergliederungen und nicht das makroökonomische Gesamtbild. Für das Bruttoinlandsprodukt ergibt sich für die Vergangenheit (1991 bis 2010) lediglich eine geringfügige Niveauerhöhung um maximal 0,1 %; die Veränderungsraten bleiben davon in den meisten Fällen unberührt. Weitere Informationen hierzu stehen unter www.destatis.de > Zahlen & Fakten > Gesamtwirtschaft & Umwelt > Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam,
Telefon: (0611) 75-2626,
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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