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Statistisches Bundesamt

Zensus 2011: Knapp ein Viertel der Ausländer stammt aus der Türkei

Wiesbaden (ots)

Von den knapp 6,2 Millionen Ausländerinnen und Ausländern in Deutschland stellten zum Zensusstichtag 9. Mai 2011 Türkinnen und Türken mit 1,5 Millionen (24,4 %) die größte Gruppe dar, gefolgt von knapp 490 000 (7,9 %) Italienerinnen und Italienern. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, betrug die Anzahl der Einwohner mit polnischer Staatsangehörigkeit rund 380 000 (6,2 %), mit griechischer Staatsangehörigkeit gut 250 000 (4,1 %) und mit kroatischer Staatsangehörigkeit knapp 210 000 (3,4 %). Diese Zahlen beruhen auf dem Zensus 2011.

Nachdem das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits im Mai 2013 veröffentlicht hatte, dass die Einwohnerzahl Deutschlands am 9. Mai 2011 um rund 1,5 Millionen Einwohner niedriger war als bis zu diesem Zeitpunkt auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung angenommen, liegen nun aus dem Zensus 2011 auch endgültige demografische Grunddaten in fachlich und regional tiefer Gliederung vor. Diese Ergebnisse stützen sich im Wesentlichen auf die Angaben aus den statistisch bereinigten Melderegistern. Mit ihnen sind tief gehende Analysen über die Differenzen zu den alten Strukturdaten aus der bisherigen Bevölkerungsfortschreibung möglich.

Große Unterschiede in der regionalen Verteilung der wichtigsten Ausländergruppen

Die Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung unterscheidet sich in den Bundesländern deutlich. Während die meisten Türkinnen und Türken am 9. Mai 2011 in Nordrhein-Westfalen lebten (knapp 510 000), war ihr Anteil an der gesamten Bevölkerung in Bremen mit 3,7 % am höchsten. Die meisten Italienerinnen und Italiener wohnten dagegen in Baden-Württemberg (155 000), den höchsten Anteil an der Gesamtbevölkerung hatten sie allerdings mit 1,6 % im Saarland. Die meisten Einwohner mit polnischer Staatsangehörigkeit gab es in Nordrhein-Westfalen (fast 100 000), während sie den höchsten Anteil an der Gesamtbevölkerung in Hamburg mit 1,1 % stellten. Die meisten Griechinnen und Griechen lebten in Nordrhein-Westfalen (76 000) und Baden-Württemberg (63 000), die meisten Kroatinnen und Kroaten in Baden-Württemberg (etwa 70 000). Knapp 4,3 Millionen Personen besaßen laut Melderegistereintrag außer der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit, wobei 690 000 die polnische, 570 000 die russische und 530 000 die türkische Staatsangehörigkeit hatten. Der Anteil der Personen, die neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit hatten, betrug im Durchschnitt in den alten Bundesländern einschließlich Berlin 6,1 %, in den neuen Bundesländern hingegen 0,8 %. In den alten Bundesländern (einschließlich Berlin) wies Bremen den höchsten Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung auf (8,5 %) und Schleswig-Holstein den niedrigsten (3,2 %). In den neuen Bundesländern wurde für Sachsen der höchste Anteilswert (1,0 %) festgestellt und für Thüringen der niedrigste (0,6 %).

Neue Zahlen zum Familienstand

Mit den endgültigen Zensusergebnissen zum Familienstand werden die bisherigen Zahlen der Bevölkerungsfortschreibung zu diesem Thema revidiert. Während die bisherigen Bevölkerungszahlen von etwa 42,1 % Ledigen ausgingen, waren es beim Zensus 2011 nur noch knapp 40,0 %, also etwa 2,1 Prozentpunkte weniger. Bei den Verheirateten gab es einen um etwas mehr als 2,9 Prozentpunkte höheren Anteilswert von 45,7 %. Der Anteil der Verwitweten bleibt mit 7,2 % in etwa gleich und der Anteil der Geschiedenen wird durch den Zensus um 0,9 Prozentpunkte auf 7,1 % korrigiert. Mit den Ergebnissen des Zensus 2011 können auch Bestandsdaten zu den eingetragenen Lebenspartnerschaften nachgewiesen werden. Demnach lebten etwas mehr als 68 000 Personen in Lebenspartnerschaften.

Mit den neuen Einwohnerzahlen ergibt sich kein neues Bild über die Altersstruktur der Bevölkerung

Bei den nun vorliegenden endgültigen Zahlen des Zensus 2011 über die einzelnen Altersjahrgänge lagen zwar die Anteilswerte für Männer und Frauen in den Altersjahren zwischen 18 und 45 Jahren fast durchweg etwas niedriger als die vergleichbaren Anteilswerte aus der bisherigen Bevölkerungsfortschreibung. Insgesamt betrachtet hat sich mit den neuen Einwohnerzahlen das Bild über die Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland jedoch nicht gravierend verändert. Damit haben sich auch die Relationen zwischen der Bevölkerung im Erwerbsalter (Personen zwischen 20 und 64 Jahren) und den Teilen der Bevölkerung, die noch nicht oder nicht mehr im Erwerbsalter stehen, nur unwesentlich verschoben. Nach den Ergebnissen des Zensus 2011 entfielen am 9. Mai 2011 für Deutschland insgesamt auf 100 Personen im Erwerbsalter 30,3 Personen unter 20 Jahre (Jugendquotient) und 33,8 Personen mit 65 oder mehr Jahren (Altenquotient). Mit den Bevölkerungszahlen aus der bisherigen Bevölkerungsfortschreibung (Jahresdurchschnitt 2011) war ein Jugendquotient von 30,0 und ein Altenquotient von 33,8 errechnet worden. Der Gesamtquotient betrug am Zensusstichtag 64,1. Das bedeutet, dass 64,1 Personen außerhalb des Erwerbsalters (unter 20-Jährige sowie ab 65-Jährige) auf 100 Personen im Erwerbsalter (Personen zwischen 20 und 64 Jahren) entfallen. Der auf der Grundlage der bis zum 9. Mai 2011 gültigen Bevölkerungszahl aus der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung ermittelte Gesamtquotient hatte 63,8 betragen.

Weitere Informationen zu den endgültigen Ergebnissen zum Migrationshintergrund, zum Bildungsstand und zur Erwerbstätigkeit der Bevölkerung, zu den Daten zu Haushalts- und Familienstrukturen sowie zu den endgültigen Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 stehen voraussichtlich im Mai 2014 zur Verfügung.

Auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes sowie unter www.zensus2011.de stehen Grafiken und umfangreiche Tabellen mit den wichtigsten demografischen Grunddaten des Zensus in zum Teil tiefer regionaler Gliederung zum Download bereit.

Weitere Auskünfte gibt:

Bernd Michel Telefon: (0611) 75-2386 www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

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