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Statistisches Bundesamt

2. Quartal 2009: Erwerbstätigkeit unter Vorjahresniveau

Wiesbaden (ots)

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes (Destatis) hatten im zweiten Quartal 2009 rund 40,2 
Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland und damit 25 
000 Personen oder 0,1% weniger als vor einem Jahr. Vor dem 
Hintergrund der aktuellen Schwäche der Gesamtwirtschaft ist damit 
erstmals seit dem dritten Quartal 2005 die Zahl der Erwerbstätigen in
Deutschland im Vorjahresvergleich wieder zurückgegangen.
Im Vergleich zum Vorquartal kam es zu einem, im zweiten Quartal 
eines Jahres üblichen, saisonal bedingten Anstieg der 
Erwerbstätigkeit. Dieser fiel jedoch geringer aus als in den 
Vorjahren. So war der Zuwachs im zweiten Quartal 2009 mit einem Plus 
von 215 000 Personen (+ 0,5%) um rund die Hälfte geringer als im 
zweiten Quartal des vergangenen Jahres (+ 416 000 Personen oder + 
1,0%). Es ist damit der geringste Zuwachs seit 1994 (+ 142 000 
Personen oder + 0,4%) in einem zweiten Quartal.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der 
üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ist die Zahl der 
Erwerbstätigen im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem Vorquartal um 
105 000 Personen (- 0,3%) gesunken. Damit hat sich der Rückgang im 
Vergleich zum ersten Quartal (- 34 000 Personen oder - 0,1%) nochmals
verstärkt.
Nach Wirtschaftsbereichen unterteilt entwickelte sich die 
Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich: Während im 
Produzierenden Gewerbe und im Baugewerbe eine Abnahme zu verzeichnen 
war, kam es zu einem Anstieg in den Dienstleistungsbereichen und der 
Landwirtschaft. In den Dienstleistungsbereichen (bestehend aus 
Handel, Gastgewerbe und Verkehr, Finanzierung, Vermietung und 
Unternehmensdienstleister sowie öffentliche und private 
Dienstleister) erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im zweiten 
Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um 128 000 Personen oder 0,4%, 
nach einem Anstieg um 219 000 Personen oder 0,8% im ersten Quartal 
2009. In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei wuchs die Zahl der 
Erwerbstätigen im zweiten Quartal 2009 um 11 000 Personen oder 1,3% 
gegenüber dem Vorjahr (erstes Quartal 2009: + 13 000 Personen oder + 
1,6%). Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe ist die Zahl der 
Erwerbstätigen im zweiten Quartal 2009 um 144 000 Personen oder 1,8% 
gegenüber dem Vorjahr gesunken (erstes Quartal 2009: - 51 000 
Personen oder - 0,6%). Im Baugewerbe setzte sich der seit dem vierten
Quartal 2007 anhaltende Rückgang der Erwerbstätigkeit fort: Im 
zweiten Quartal 2009 gingen mit 20 000 Personen oder - 0,9% gegenüber
dem Vorjahr in diesem Bereich viermal so viele Arbeitsplätze verloren
wie im Quartal zuvor.
Die Zahl der Arbeitnehmer erhöhte sich im zweiten Quartal 2009 
geringfügig um 15 000 Personen (+ 0,04%) auf 35,7 Millionen Personen.
Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender 
Familienangehöriger verringerte sich hingegen gegenüber dem Vorjahr 
um 40 000 Personen (- 0,9%) auf rund 4,4 Millionen Personen. Eine 
wesentliche Ursache ist der Rückgang bei der geförderten 
Selbstständigkeit.
Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für 
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit 
(BA) hat sich im zweiten Quartal 2009 die Zahl der durchschnittlich 
geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr
um 4,8% auf 328,8 Stunden reduziert. Wesentlich dazu beigetragen 
haben, dass im zweiten Quartal 2009 drei Arbeitstage weniger zur 
Verfügung standen als im entsprechenden Vorjahresquartal und die hohe
Inanspruchnahme von Kurzarbeit. Gleichzeitig sank das 
gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - also das Produkt aus 
Erwerbstätigenzahl und geleisteten Stunden je Erwerbstätigen - um 
4,8% auf 13,2 Milliarden Stunden.
Über die Erstberechnung der Erwerbstätigen und der geleisteten 
Arbeitsstunden für das zweite Quartal 2009 hinaus, wurden auch die 
bisher veröffentlichten Ergebnisse der letzten vier Jahre (ab 2005) 
im Rahmen der turnusmäßigen Revisionen der Volkswirtschaftlichen 
Gesamtrechnungen überarbeitet. Diese routinemäßigen Revisionen dienen
insbesondere dazu, neu verfügbare statistische Informationen in die 
Berechnungen einzubeziehen. Aus der Überarbeitung der bisher 
veröffentlichten Erwerbstätigenzahlen resultierte auf 
gesamtwirtschaftlicher Ebene für das erste Quartalsergebnis des 
Jahres 2009 ein Änderungsbedarf von maximal 0,3% gegenüber dem 
bisherigen Rechenstand und damit ein etwas günstigerer Verlauf als 
zuletzt berichtet. Für den weiter zurückliegenden Revisionszeitraum 
bis zum dritten Quartal 2008 ergaben sich hingegen leichte 
Korrekturen nach unten von maximal - 0,1 Prozentpunkten bezogen auf 
die bisher veröffentlichten vierteljährlichen Veränderungsraten und 
im vierten Quartal 2008 eine leichte Korrektur von 0,1 Prozentpunkten
nach oben.
Die aktuellen Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können im Internetangebot 
des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Themen -->
Arbeitsmarkt --> Erwerbstätige --> Tabellen, abgerufen werden.
Eine Tablle sowie methodische Kurzbeschreibungen zur Berechnung 
der Erwerbstätigkeit und des Arbeitsvolumens bietet die 
Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Christoph-Martin Mai,
Telefon: (0611) 75-3378,
E-Mail:  arbeitsmarkt@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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