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Rheinische Post: Spätes Bedauern

Düsseldorf (ots)

von Martin Kessler
Reue und Vergebung gehören untrennbar zum christlichen Glauben. 
Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert 
Zollitsch, hat also richtig gehandelt, wenn er die Missbrauchsopfer 
im Namen der Kirche um Entschuldigung bittet. Zugleich hat er 
zugesichert, die schlimmen Fälle rückhaltlos aufdecken zu wollen.
Den guten Vorsätzen muss die Führung der katholischen Kirche nun 
Taten folgen lassen. Die jahrelange Vertuschung der Fälle, auch wenn 
sie schon lange zurückliegen, macht die kirchlichen Oberen, soweit 
sie davon wussten, zu stillen Komplizen. Eine radikale Umkehr ist 
dringend erforderlich, will die Kirche nicht ihre Glaubwürdigkeit 
vollends verlieren. Sie hat viel zu lange geschwiegen.
Die Bischöfe pochen zu Recht auf die eigene kirchliche Rechtsordnung,
die ein Einschreiten in solchen Fällen gebietet. Das allein ist aber 
nicht ausreichend. Die Kirche muss deshalb eng mit der staatlichen 
Strafverfolgung kooperieren. Nur sie ist befugt, in Strafsachen zu 
ermitteln. Sexuelle Übergriffe auf ihr Anbefohlene sind nicht allein 
Angelegenheit der Kirche. Erst recht nicht, wenn sie, wie in der 
Vergangenheit geschehen, die Missetäter nur an anderer Stelle wieder 
einsetzt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2304

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