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Rheinische Post: Provokateur Sarrazin

Düsseldorf (ots)

von Reinhold Michels
Als der konservative Bürger, Terroristinnen-Strafverteidiger, 
Grünen-Mitgründer, Sozialdemokrat, Bundesinnenminister a.D. Otto 
Schily vor zehn Jahren sagte, fast alle Asylbewerber seien 
Wirtschaftsflüchtlinge und die Grenzen der Belastbarkeit durch 
Zuwanderung seien überschritten, schlugen über ihm, so wie jetzt über
dem Provokateur Thilo Sarrazin (SPD), Wonnen der Empörung zusammen. 
Ein linker McCarthyismus rief damals gegen Schily und ruft heute 
gegen Sarrazin nach der Höchststrafe für politische Unkorrektheit: 
Parteiausschluss. So viel zu Teilzeit-Verfassungspatrioten, die 
fremde Meinung dulden, solange sie auch ihre ist.
Sarrazin hat in einer international ausgerichteten, keiner Politik 
verpflichteten Kulturzeitschrift den Eliten-Mangel in der Hauptstadt,
das Fehlen von genug (Bildungs-)Bürgergesinnung bei gleichzeitig 
üppigem Nachwuchs von Sozialjunkies mit und ohne deutschem Pass 
beklagt. Zu recht. Sarrazins unverzeihlicher Fehler - vielleicht eine
Temperamentsfrage, womöglich ein Charaktermangel - war es, nicht 
energisch zu beklagen, was Berlins Zukunft gefährdet, sondern derart 
polemisiert zu haben, dass die Grenze zur Pauschal-Beleidigung von 
Zuwanderer-Gruppen überschritten ist. Es irrt der Mensch, solang er 
strebt. Ist nicht aber ein bei Vergleichen und Wortwahl unerhört 
zuspitzender Zeitgenosse wie Sarrazin die am Ende politisch 
fruchtbarere Zumutung in der politischen Debatte, als es die 
Problem-Beschweiger vom Dienst sind?

Pressekontakt:

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Telefon: (0211) 505-2304

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