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Weser-Kurier: Zum sozialen Zusammenhalt in Deutschland schreibt Hans-Ulrich Brandt:

Bremen (ots)

Steigender Reichtum, wachsende Spaltung, lässt sich mit dieser einfachen Formel das Zusammenleben in Deutschland richtig beschreiben? Sicherlich nicht, denn wir leben nicht in einer Gesellschaft, in der einige Wenige sich alles und in der sich ganz Viele nichts leisten können. Im Gegenteil: Wir leben im "reichsten Deutschland, das es jemals gegeben hat", wie der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen bei der Vorstellung des "Glücksatlas 2013" betonte. Entsprechend zufrieden ist die große Mehrheit in Deutschland mit ihrer Lebenssituation. Wenn jetzt der Paritätische Gesamtverband dennoch den sozialen Zusammenhalt gefährdet sieht, dann liegt das in erster Linie daran, wie sich dieses stetig anwachsende Vermögen verteilt. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass die Unterschiede zwischen Arm und Reich in keinem Land der Eurozone so groß sind wie in Deutschland. Ein Fünftel der Bevölkerung verfügte 2012 über gar kein Vermögen. Die Zahl der Millionäre dagegen kletterte weiter - und erreichte erstmals den Stand von über einer Million. Mit dieser zunehmend ungleichen Vermögensverteilung wächst die soziale Schieflage. Im Bildungs- und Ausbildungssektor werden jene abgehängt, die aus Familien kommen, die am unteren Ende der Einkommensskala stehen. Das setzt sich auf dem Arbeitsmarkt fort. Die Zahl der Menschen mit prekärer Beschäftigung hat einen neuen Höchststand erreicht, die Armutsquote ebenfalls. Immer mehr Menschen können von ihrer Arbeit nicht leben. All das sorgt dafür, dass die soziale Kluft in Deutschland wächst und das Vertrauen in den Sozialstaat schwindet. Das Solidaritätsprinzip zwischen Schwachen und Starken, zwischen Jungen und Alten, sehen viele längst ausgehebelt, sie fühlen sich vom Staat im Stich gelassen. Mit einer gerechteren Steuerpolitik und der Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Sozialbeiträge könnte der Zusammenhalt unseres Gemeinwesens gestärkt werden. Der soziale Frieden ist zu kostbar, um ihn zu gefährden.

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