Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Zur Bremer Integrationspolitik schreibt der WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Ehre - mit wenigen Begriffen wird mehr Schindluder getrieben als mit diesem. Etwa, wenn die vermeintliche Ehre von wem oder was auch immer - Nation, Religion, Volksgruppe, Familie, der eigenen Person - vor der Würde anderer rangiert. Diese Haltung verhindert immer gedeihliches Zusammenleben, sie fordert immer Opfer. Kurz: Sie ist immer menschenfeindlich, schädlich. Natürlich kann eine Gesellschaft nicht offen sein, die allen Zuwanderern erst einmal mit Misstrauen begegnet und die von ihnen das Leugnen ihrer kulturellen Wurzeln verlangt. Das würde in der Tat sowohl deren Würde als auch ihre Ehre verletzen. Das aber ist auch gar nicht das Problem, denn darüber besteht in der deutschen Bevölkerung - abgesehen vom schmalen rechtsradikalen Rand - Einigkeit. Und auch für die meisten Zuwanderer ist es selbstverständlich, die Werte und Regeln des Gastlandes nicht infrage zu stellen. Das Problem beginnt da, wo abgeschlossene Migrantengruppen auf diesen Konsens der Mehrheit pfeifen - im Namen der eigenen "Ehre", deren Ge- und Verbote nur sie selbst bestimmen. Das kann sich gerade eine offene Gesellschaft nicht bieten lassen: Sie darf keine Milieus dulden, in denen die Würde des Menschen, das Grundrecht auf Freizügigkeit oder gar körperliche Unversehrtheit nicht mehr selbstverständlich sind. Denn das wäre Rassismus aus falsch verstandener Toleranz: Die mutige Mhallamiye-Frau, die hier selbstbestimmt leben will, das Mhallamiye-Kind, das hier unsere Sprache und noch viel mehr lernen will - sie haben ein Recht darauf, dass der Staat das für sie ebenso durchsetzt wie für deutschen Frauen und Kinder. Ja, dazu muss er Angebote machen - aber auch jenen kräftig auf die Füße treten, die auf diese Angebote spucken. Das fängt weit unterhalb der strafrechtlichen Grenzen an: bei den medizinischen Regeluntersuchungen für Kleinkinder etwa und bei der allgemeinen Schulpflicht. Wenn aber schon hier beide Augen zugedrückt werden - entweder aus schierer Feigheit oder aus einem völlig falsch verstandenen Respekt vor fremden Kulturen -, ist alles Reden über Integration verlogen. Ganz einfach Makulatur - wie ein Ehrbegriff, der verlangt, in seinem Namen auch zu töten.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier
  • 17.01.2014 – 17:16

    Weser-Kurier: Mehdorn: Kostensteigerungen beim Hauptstadtflughafen erklärbar

    Bremen (ots) - Der neue Hauptstadtflughafen BER bleibt auf unabsehbare Zeit eine Baustelle: Wann der Flughafen eröffnet werden kann, stehe weiterhin nicht fest, sagte Geschäftsführer Hartmut Mehdorn gegenüber dem Bremer WESER-KURIER. Nach seinen Worten werden derzeit rund 90 Kilometer neue Kabel für die Feuerlöschanlage eingebaut. Zwar sei in diesem Jahr ein ...

  • 16.01.2014 – 20:40

    Weser-Kurier: Über Schadensersatzzahlungen von Apple schreibt der Bremer WESER-KURIER:

    Bremen (ots) - Dass manche Geschäftsmodelle im Internet so seriös sind wie jene fliegenden Händler, die Urlaubern am Strand "garantiert echte" Gucci-Shirts und Ray-Ban-Sonnenbrillen anbieten, weiß man. Wenn jedoch Kinder via Spiele-App tausende realer Dollar in ein virtuelles Tierhotel versenken können, ist das schon bemerkenswert mies. Ist das Malheur gar im ...