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Weser-Kurier: Über den möglichen Panzerkauf Katars schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 30. Juli:

Bremen (ots)

Eigentlich ist es ein Grund zur Freude: "Made in Germany" ist auch in Zeiten der europäischen Wirtschafts- und Finanzkrise ein weltweites Gütesiegel. Doch beim Blick darauf, wer nach welchen deutschen Waren ansteht, verebbt die Freude rasch: Erst Indonesien, dann Saudi-Arabien und nun Katar - alle wollen Leopard- 2-Kampfpanzer kaufen, und sie wollen Massen davon. Noch eines ist den drei Ländern gemeinsam: Menschenrechte werden von den Regierenden dort regelmäßig mit Füßen getreten. Aus moralischen Gründen dürfte es deshalb nur eine Antwort auf alle Kaufanfragen geben: Nein! Doch erstens wussten schon die alten Römer, dass Geld nicht stinkt; angesichts einer sich abzeichnenden Konjunkturdelle kommen Milliardenaufträge für die deutsche Wirtschaft wie gerufen. Und zweitens hat politische Realität viel zu selten etwas mit Realität zu tun. Da geht's um globalen Einfluss - und überhaupt: Wenn die Deutschen keine Panzer verkaufen wollen, freuen sich die Waffenschmieden aus Großbritannien, Frankreich oder den Vereinigten Staaten. So hat der Bundessicherheitsrat vor drei Jahren schon mal der Lieferung von 36 Leopard-2-Panzern an Katar zugestimmt. Wohlgemerkt: von 36. Nun sollen es aber bis zu 200 sein - da drängen sich Fragen auf: Was macht ein Kleinstaat, der nicht einmal annähernd so groß ist wie Schleswig-Holstein, mit so vielen Panzern? Will der absolut regierende Scheich seine gerade mal 1,7 Millionen Untertanen in Schach halten, sollte die arabische Revolution auf sein Wüstenreich übergreifen? Oder ist der wahre Grund der Syrien-Konflikt? Einiges spricht für Letzteres: Vom Emirat ist bekannt, dass es die Rebellen in Syrien mit Waffen versorgt. Es dürfte kein Zufall sein, dass die Kaufanfrage für die Leopard-Panzer just zu dem Zeitpunkt bekannt wurde, an dem der Chef des oppositionellen Syrischen Nationalrates befreundete Staaten aufrief, die Rebellen mit schweren Waffen auszurüsten. Sollte diese Vermutung zutreffen, geht es bei dem möglichen Panzergeschäft um den indirekten Eintritt Deutschlands in die syrischen Kämpfe.

Pressekontakt:

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Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
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