Alle Storys
Folgen
Keine Story von Börsen-Zeitung mehr verpassen.

Börsen-Zeitung

Börsen-Zeitung: Trendwende in Sicht, Kommentar zu Edelmetallen von Dieter Kuckelkorn

Frankfurt (ots)

Das hatte praktisch kein Analyst auf dem Radarschirm: Bei den Edelmetallen ist seit dem Jahresbeginn eine bemerkenswerte Erholung am Werk, die sich seit Anfang Februar noch einmal deutlich beschleunigt hat. Im laufenden Jahr hat sich Gold nun schon um 10% verteuert und Silber sogar um 12%, während die meisten Experten bestenfalls eine Seitwärtsbewegung oder eine Fortsetzung der kräftigen Verluste des vergangenen Jahres vorausgesagt hatten.

Einige Beobachter haben ihre bislang pessimistischen Einschätzungen den sich verändernden Markgegebenheiten angepasst und sehen in der jüngsten Preisbewegung sogar schon die erfolgte Trendwende zum Besseren. Nun gilt es hinsichtlich dieser sehr optimistischen Erwartungen, Vorsicht walten zu lassen. Dennoch lässt sich nicht wegdiskutieren, dass die positive Tendenz derzeit gleich von einer ganzen Reihe von Faktoren getragen wird.

So ist beispielsweise die Charttechnik bei Gold sehr positiv. Erstmals seit rund einem Jahr ist der Preis über den 200-Tage-Durchschnitt geklettert, was ein starkes Kaufsignal ausgelöst hat. Der Preis profitiert zudem aktuell vom schwachen Dollar. Auf fundamentaler Seite hat sich die Nachfrage aus China belebt, das mittlerweile Indien als wichtigster Nachfrager abgelöst hat. Da die bis 2012 laufende Goldhausse im wesentlichen liquiditätsgetrieben war, ist zudem von besonderer Bedeutung, dass es beim Tapering der US-Notenbank Fed derzeit nicht nach einem forcierten Tempo aussieht.

Die jüngsten US-Makroindikatoren sind eher enttäuschend ausgefallen, und die neue Fed-Chefin Janet Yellen hat mit ihrem jüngsten Auftritt die Nerven beruhigt. Dies bewegt Finanzinvestoren, die 2013 in Scharen geflohen waren, nun allmählich wieder zur Rückkehr in die Edelmetalle. Seit Anfang Februar haben die börsennotierten Goldfonds erstmals in diesem Jahr wieder nennenswerte Zuflüsse verzeichnet. Und am Terminmarkt setzen die Anleger mit umfangreichen Long-Positionen auf weiter steigende Gold- und Silberpreise.

Eine Trendwende zum Besseren ist somit in der Tat in Sicht. Es ist jedoch noch zu früh, um bereits ihr Eintreffen zu konstatieren. Denn noch existieren zahlreiche Unsicherheiten. So gab es beispielsweise am Freitag schon wieder Nettoabflüsse beim größten Goldfonds SPDR Gold Trust. Und vor allem gilt es abzuwarten, wie der Markt den trotz des Wechsels an der Fed-Spitze weitergehenden Liquiditätsentzug durch die US-Notenbank letztlich verkraftet.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Börsen-Zeitung
Weitere Storys: Börsen-Zeitung
  • 14.02.2014 – 20:50

    Börsen-Zeitung: Traumzinsen, Marktkommentar von Kai Johannsen

    Frankfurt (ots) - Dem US-Staatsanleihemarkt ist ein guter Start ins Jahr 2014 gelungen. Im Januar kamen die Renditen entlang der gesamten Kurve von 2 bis 30 Jahren Laufzeit zurück. Anfang Februar legte der Markt eine Verschnaufpause ein, danach tendierten die Anleihen aber wieder zu niedrigeren Renditen. Und das alles, obwohl die Fed mit dem Tapering begonnen hat, eine Entwicklung, die so mancher im Markt sehr ...

  • 13.02.2014 – 21:00

    Börsen-Zeitung: Entscheidet Euch! Kommentar zur Bundesbank von Mark Schrörs

    Frankfurt (ots) - Zuerst schien es, als könne alles schnell und glattgehen, aber jetzt ist die Diskussion im Berliner Politzirkel um die Nachfolge von Sabine Lautenschläger als Vizepräsidentin der Bundesbank offenbar komplett festgefahren. Die Verantwortlichen, allen voran Finanzminister Wolfgang Schäuble und SPD-Chef Sigmar Gabriel, sollten nun aber zügig in die ...

  • 12.02.2014 – 20:50

    Börsen-Zeitung: Im Geist der Melisse, Kommentar zur KfW von Bernd Wittkowski

    Frankfurt (ots) - Die gut 2000 deutschen Banken und Sparkassen können dichtmachen. Sparen bringt's eh nicht mehr, und das bisschen Kreditgeschäft macht die KfW alleine. Dann wäre praktischerweise gleich das Problem mit dem ruinierten Ruf der Branche gelöst, und die lästige Regulierung könnte man sich weitgehend schenken, schließlich beansprucht die drittgrößte ...