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4SC AG

4sc identifiziert neue Wirkstoffkandidaten zur Bekämpfung bakterieller Biofilme

Martinsried (ots)

Das Biotechnologieunternehmen 4SC AG gab heute
die Identifizierung von Wirkstoffkandidaten bekannt, die bakterielle
Biofilme auf neuartige Weise bekämpfen. Eine wesentliche
Voraussetzung für die Entstehung bakterieller Biofilme, wie sie z. B.
bei Mukovsizidose-Patienten auftreten, ist häufig die Verständigung
von Mikroorganismen über ein interzelluläres Kommunikationssystem,
welches als "Quorum Sensing" bezeichnet wird. Die von der 4SC
identifizierten Wirkstoffe sind in der Lage, dieses
Kommunikationssystem zu blockieren und stellen damit eine neuartige
antibakterielle Behandlungsstrategie dar. Im Gegensatz zu
konventionellen antibiotischen Therapieformen weist diese keine
toxischen Effekte auf und birgt nur ein geringes Risiko der
Resistenzentwicklung. Die Forschungsarbeiten erfolgten in
Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Mikrobiologie (Technische
Universität München) und werden fortgesetzt, um die identifizierten
Leitsubstanzen zu optimieren. Bei der gezielten Suche nach
Wirkstoffen, die das Quorum Sensing stören, verknüpft die 4SC ihre
selbst entwickelte virtual-high-throughput-screening technology
(virtuelle Hochdurchsatztestsystem-Technologie, VHTS) mit modernsten
medizinal- und synthesechemischen Methoden. Die Wirksamkeit der
identifizierten Substanzen untersucht anschließend der Lehrstuhl für
Mikrobiologie mit biologischen Testsystemen.
"Diese Forschungsergebnisse belegen nachdrücklich die breite
Anwendbarkeit und Effektivität der 4SC eigenen Technologie-Plattform
bei der Entwicklung von Wirkstoffen", sagte Gerhard Keilhauer, COO
der 4SC. "Die neuen Entdeckungen erhöhen den Wert unserer Pipeline an
therapeutischen Produkten signifikant und bestätigen unser Vorhaben,
Wirkstoffkandidaten außerhalb unserer Kernbereiche auszulizensieren."
Mit der Entdeckung nicht toxischer, antibakteriell wirksamer
Quorum Sensing Inhibitoren steht eine neuartige und zugleich
attraktive Strategie zur Verfügung, da die Bildung von bakteriellen
Biofilmen und vielen anderen Virulenzfaktoren häufig über ein
Zell-Zell-Kommunikationssystem reguliert wird. Viele Gram-negative
Bakterien, wie z. B. Pseudomonas aeruginosa und Burkholderia cepacia,
die beide eine wichtige Rolle bei der Mukoviszidose spielen,
kontrollieren ihre Pathogenität und die Entstehung von Biofilmen in
einem Zelldichte-regulierten Prozess, der Homoserinlaktone als
interzelluläre Signalmoleküle verwendet. Indem die Quorum Sensing
Inhibitoren diesen Kommunikationspfad blockieren, können zuvor
gefährliche Bakterien ihre pathogenen Eigenschaften verlieren. Im
Gegensatz zu bakterioziden bzw. bakteriostatischen Agenzien
beeinflussen Quorum Sensing Inhibitoren nicht das Zellwachstum,
sondern verhindern die Umwandlung von harmlosen planktonischen
Bakterien in aggressive Biofilm-Organismen. Aufgrund des sehr
geringen Selektionsdruckes, der hierdurch auf die Organsimen ausgeübt
wird, sind Resistenzen eher unwahrscheinlich. Da die identifizierten
Quorum Sensing Inhibitor-Moleküle zudem keine toxischen Eigenschaften
aufweisen, eignen sie sich für ein weites Anwendungsspektrum.
"Die identifizierten Substanzen könnten nicht nur im medizinischen
Bereich eingesetzt werden, wo bakterielle Biofilme etwa 65 Prozent
aller bakteriellen Infektionskrankheiten verursachen, sondern auch
überall dort, wo Biofilme Schäden jeglicher Art hervorrufen, wie z.
B. in industriellen und umwelthygienischen Anwendungen," ergänzte
Keilhauer. "Aufgrund der fehlenden Toxizität prädestinieren sich die
Inhibitoren für diese Bereiche als antibakterielle Agenzien. Wir
suchen nun aktiv nach Kooperationspartnern für den Einsatz dieser
vielversprechenden Substanzen in therapeutischen und industriellen
Bereichen."
Die 4SC AG ist ein Biotechnologieunternehmen, das die Entwicklung
von neuen Therapeutika in Bereichen mit bisher unzureichender
Medikamentierung durch informationsbasiertes Design deutlich
beschleunigt. Durch die Kombination von biologischen Aktivitätstests,
kombinatorischer Chemie und computerbasiertem Screening ist die 4SC
in der Lage, die Lücke zwischen neuen Krankheitstargets und aktiven
Leitsubstanzen zu schließen. Die proprietäre, auf Computermethoden
basierende virtual-high-throughput-screening Technologie (VHTS) von
4SC kann auf der Grundlage von Proteinstrukturen oder der Aktivität
existierender Verbindungen biologische Aktivitäten vorhersagen und so
wesentlich höhere Erfolgsraten erzielen als traditionelle
Screening-Methoden. Die Technologie bietet die einzigartige
Möglichkeit, zwei Millionen Verbindungen der ständig wachsenden
Substanzdatenbank des Unternehmens innerhalb von 24 Stunden zu
screenen. Durch diese Kombination von Techniken ist 4SC in der Lage,
Engpässe bei Synthese und biologischem Test zu vermeiden und führt so
zu einer beschleunigten Auswahl von vielversprechenden
Medikamenten-Kandidaten bei drastisch reduzierten Kosten. 4SC hat
proprietäre neue Leitstrukturen zur Behandlung von Parasitosen
einschließlich Malaria synthetisiert und konnte weitere 20 Proteine
als Drug Discovery Targets zur Behandlung einer Reihe von Krankheiten
wie Schlaganfall und Asthma identifizieren. Das Unternehmen hat
seinen Sitz in Martinsried bei München und beschäftigt 52
Mitarbeiter.
Kontakte:
4SC AG
Dr. Boris Kreusel
+49 (0) 89 7007630
Burns McClellan, Inc.
Yvonne Alexander
+44 (0) 20 7534 1523

Original-Content von: 4SC AG, übermittelt durch news aktuell

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