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Der Tagesspiegel: Pater Klaus Mertes: Die Kirche leidet an Homophobie, Homosexualität wird verschwiegen

Berlin (ots)

Nach den bekanntgewordenen sexuellen
Missbrauchsfällen am Berliner Canisius-Kolleg, hat der Rektor der 
katholischen Privatschule seine  Kirche scharf kritisiert. Jesuit 
Pater Klaus Mertes sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag":  "Die Kirche 
leidet  an Homophobie. Homosexualität wird  verschwiegen. Kleriker 
mit dieser Neigung sind unsicher, ob sie bei einem ehrlichen Umgang 
mit ihrer Sexualität noch akzeptiert werden." Mertes bemängelte 
zudem, dass sich die kirchlichen Lehren zur Sexualität derart weit 
vom realen Alltag und den Fragestellungen junger Menschen entfernt 
habe, dass zwischen der Kirche und der jungen Generation 
Sprachlosigkeit herrsche.
Obwohl die bekannt gewordenen Missbräuche weit zurückliegen, sei die 
Gefahr erneuter Übergriffe niemals auszuschließen, sagte Mertes. 
Deshalb müsse man jetzt an den katholischen Privatschulen 
vorbehaltlos prüfen, welche Unzulänglichkeiten Übergriffe begünstigen
könnten. Dazu gehörten Mängel der kirchlichen Sexualpädagogik, 
unzureichende Beschwerdemöglichkeiten für die Schüler oder ein "zu 
autoritäres Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern".
Der Beauftragte der Bischofskonferenz bei der Bundesregierung, 
Prälat Karl Jüsten, lobt im "Tagesspiegel am Sonntag"  Mertes 
ausdrücklich dafür, dass er einen anderen Weg geht, "dass er sich 
offensiv um Aufklärung der Missbrauchsfälle am Berliner 
Canisius-Kolleg bemüht und sogar riskiert, den Ruf des Gymnasiums zu 
beschädigen".
Bei Nennung der Quelle Tagesspiegel stehen Ihnen die Zitate zur 
freien Verfügung. Nachfragen unter: 030 29021 14905

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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