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Der Tagesspiegel: Stimmen zum Abschied von Franz Müntefering

Berlin (ots)

Zum Abschied von Franz Müntefering vom Amt des
SPD-Vorsitzenden an diesem Freitag haben Parteifreunde,  politische 
Weggefährten und Konkurrenten die Verdienste des 69-Jährigen für 
Deutschland und die Sozialdemokratie gewürdigt.
Bayerns früherer Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) sagte dem 
Berliner "Tagesspiegel" (Internet-Ausgabe), er empfinde  "Respekt vor
der politischen und persönlichen Leistung"  Münteferings. Der 
scheidende SPD-Chef habe der deutschen Politik einen "markanten 
Stempel" aufgedrückt. "Als traditioneller Sozialdemokrat hat er den 
Wandel der Zeit erfasst und notwendige Reformen an gestoßen und 
umgesetzt", sagte Stoiber. Ähnlich wie bei Helmut Schmidt sei die SPD
Münteferings staatsmännischen Kurs allerdings oft nicht mitgegangen.
Grünen-Chefin Claudia Roth nannte Müntefering  einen "großen, einen 
Ur-Sozialdemokraten". Zu Zeiten der rot-grünen Koalition sei er "Halt
und Stütze auch in stürmischen Zeiten" gewesen, sagte Roth 
"tagesspiegel.de". Nach dem  abrupten Abschied von Gerhard Schröder 
habe Müntefering die SPD dann sehr schnell in  eine große Koalition 
geführt. "Ich hätte ihm und uns gewünscht, dass
darüber die Suche seiner Partei nach der sozialdemokratischen 
Identität
nicht zu kurz gekommen wäre. Die Antwort, was moderne 
Sozialdemokratie
heute bedeutet, steht noch aus", sagte Roth. Zugleich wünschte sie 
Müntefering, dass sich die SPD daran erinnern werde,  "wie viel sie 
ihm verdankt."
Der frühere SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel sagte 
"tagesspiegel.de", Müntefering habe den SPD-Vorsitz "nicht aus 
persönlichem Ehrgeiz" zweimal übernommen, sondern "um seiner Partei 
in schwierigen Situationen zu dienen". Jetzt ziehe er für die 
Konsequenz aus der Wahlniederlage der SPD, die er aber nicht allein 
zu vertreten habe. "Das ehrt ihn."
 Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte, sie habe 
Müntefering zu Zeiten der großen Koalition  "als sehr zuverlässig, 
sachlich und fair" erlebt:  Er war ein stabilisierendes Element auf 
der SPD-Seite der Regierung, das ich in der Endphase der großen 
Koalition häufig vermisst habe."
Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Tagesspiegel
Politik
Tel.: 030 29021 14132

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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