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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Gewerkschaften und Opposition wollen Gutverdiener stärker zur Kasse bitten

Berlin (ots)

Als Reaktion auf eine OECD-Studie, die eine
besonders hohe Steuerlast für Gering- und Durchschnittsverdiener 
belegt, haben Gewerkschaften und Opposition die Bundesregierung 
aufgefordert, Gutverdiener stärker in die Pflicht zu nehmen. Während 
Unternehmen und Spitzenverdienste in Deutschland vergleichsweise 
geschont würden, seien die Arbeitnehmer die "Packesel der Nation", 
sagte Klaus Matecki, Vorstandsmitglied beim Deutschen 
Gewerkschaftsbund, dem "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). Wenn 
Deutschland Unternehmen und Vermögen auf dem Niveau des 
OECD-Durchschnitts besteuern würde, kämen 75 Milliarden Euro mehr in 
die Staatskasse, rechnet er vor. Der DGB fordert, die wirtschaftlich 
Leistungsfähigen über die Anhebung des Spitzensteuersatzes und 
Wiedereinführung der Vermögenssteuer stärker zur Kasse zu bitten.
"Die Studie bestätigt, wie ungerecht das System ist", sagte 
Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sozialpolitiker der grünen 
Bundestagsfraktion, der Zeitung. Spitzenverdiener müssten durch 
Kappung der Beitragsbemessungsgrenze bei den Sozialbeiträgen künftig 
stärker belastet werden, forderte er. Umgekehrt müssten untere 
Einkommen bei den Sozialabgaben stärker entlastet werden.
Die Union weist die Forderungen zurück. "Für mich ergibt sich kein
Handlungsbedarf", sagte CDU-Sozialpolitiker Ralf Brauksiepe dem 
"Tagesspiegel". Der deutsche Sozialstaat sei erfolgreich, ein 
Vergleich mit anderen Ländern wegen völlig unterschiedlicher Steuer- 
und Sozialsysteme nur bedingt möglich. Eine stärkere Belastung von 
Spitzenverdienern lehnt Brauksiepe ab. "Spitzeneinkommen leisten 
einen erheblichen Teil der Abgaben, die in das Transfersystem für die
unteren Einkommen fließen", sagte der CDU-Politiker.
Inhaltliche Nachfragen bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort 
Wirtschaft, Tel. 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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