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Der Tagesspiegel: Iglu-Chef Bos zum Streit um gerechten Zugang zum Gymnasium: "Nach Noten entscheiden reicht nicht"

Berlin (ots)

In der Diskussion um den erschwerten Zugang zu
Berliner Gymnasien warnt der Chef der nationalen Grundschulstudie 
Iglu, Wilfried Bos, vor einem Numerus Clausus. "Einfach nach Noten zu
entscheiden ist unzureichend", sagte Bos dem "Tagesspiegel" 
(Mittwochsausgabe). Noten seien nur dann aussagekräftig, wenn man sie
an fest definierte Leistungsstandards koppele. Schüler könnten bei 
gleichen Notenstufen völlig unterschiedliche Kompetenzen haben. Aus 
vielen Untersuchungen sei zudem bekannt, dass in die Noten unbewusst 
auch einfließe, aus welchem Elternhaus die Schüler kommen und wie sie
sich dem Lehrer gegenüber verhalten.
Bos plädierte dafür, möglichst viele Kriterien in die 
Übergangsentscheidung einfließen zu lassen. Lehrer sollten mit den 
Eltern über einen längeren Zeitraum die Leistungsentwicklungen der 
Kinder und die Erwartungen an die Schullaufbahn diskutieren. Bos 
sprach sich dagegen aus, das Probehalbjahr zu verlängern, wie in der 
Diskussion bereits gefordert wurde: "Man müsste eigentlich schon nach
einigen Wochen sehen, ob ein Schüler die Schule wechseln sollte. Nach
einem halben Jahr haben sich bereits Freundschaften gebildet, die 
Schüler werden aus einem festen sozialen Zusammenhang rausgerissen." 
Es sei Schülern nicht zuzumuten, sie nach ein oder zwei Jahren wieder
aus dem Gymnasium abzuschulen, wie es bisher oft geschehe.
Rückfragen bitte an: Redaktion Wissen, Telefon 030/26009-407

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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