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Der Tagesspiegel: Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser: "Auch 2008 wird mindestens ein gutes Jahr"

Berlin (ots)

Der Kern der deutschen Industrie ist für das
kommende Jahr optimistisch. "Es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, 
dass das Jahr 2008 für unsere Branche ordentlich wird. Ob gut oder 
sehr gut, kann man noch nicht sagen", sagte Martin Kannegiesser, 
Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, dem Tagesspiegel 
(Sonnabendausgabe). "Es wird vermutlich weitere zusätzliche 
Arbeitsplätze in 2008 geben." Die deutsche Metall- und 
Elektroindustrie sei derzeit "mit ihrem breiten Leistungs- und 
Produktspektrum sehr erfolgreich, unsere Produkte stehen weltweit im 
Fokus der Nachfrage". Zu den Folgen der internationalen Finanzkrise, 
vor allem einer möglichen Kreditzurückhaltung der Banken, sagte 
Kannegiesser, "die Blutbahn der Wirtschaft wäre in dem Fall gestört".
Zwar seien die Auswirkungen der Krise "noch nicht erkennbar, doch das
Risiko ist gewachsen". Die "derzeit im Durchschnitt wieder bessere 
Finanzausstattung der Unternehmen ist aber ein Polster, das die 
Abhängigkeit von Krediten ein Stück weit reduziert". Falls sich die 
Banken künftig mit Krediten zurückhielten, seien vor allem kleine 
Firmen betroffen, "weil die häufig von Krediten abhängig sind". Neben
der möglicherweise schwieriger werdenden Finanzierung eigener 
Investitionen sieht Kannegiesser aber auch Gefahren für den Verkauf 
deutscher Maschinen und Anlagen. "Bei jedem zweiten oder dritten 
Geschäft müssen wir eine Finanzierung mitbringen." Ohne diese 
Finanzierungskomponente kämen viele Geschäfte überhaupt nicht 
zustande, etwa in Russland und China." In dem Zusammenhang warnte der
Arbeitgeberpräsident die Europäische Zentralbank (EZB) vor einem 
weiteren Zinsschritt. "Eine weitere Zinserhöhung wäre sicher nicht 
hilfreich." "Die Fehlentwicklungen auf den Kapitalmärkten dürfen 
nicht auf die Unternehmen durchschlagen." Zu den Beschlüssen der 
Bundesregierung während ihrer Klausur in Meseberg, den Zuzug von 
qualifizierten Arbeitskräften wie Ingenieuren aus Osteuropa zu 
erleichtern, sagte Kannegiesser, "das ist das Minimum dessen, was man
machen konnte, denn in zwei Jahren wäre das sowieso gekommen". Die 
Pläne der Regierung nimmt der Gesamtmetallpräsident aber als Beleg 
"für einen Bewusstseinswandel in der öffentlichen Meinung und in der 
Politik". "Wir stehen mitten im Wettbewerb um die Talente dieser 
Welt. Und diejenigen, die zu uns kommen, müssen sich hier wohl 
fühlen."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Wirtschaftsredaktion, 030-26009260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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