Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Umwelthilfe e.V. mehr verpassen.

Deutsche Umwelthilfe e.V.

Deutsche Umwelthilfe warnt vor gesundheitsschädlichen Motorsägen in OBI und toom Baumärkten

Berlin (ots)

Baumärkte OBI und toom verkaufen weiterhin Motorsägen mit zu hohen Abgasemissionen und gefährden damit Umwelt und Verbraucher - DUH fordert die zuständigen Landesbehörden auf, mit Ordnungsverfahren dagegen vorzugehen - Umweltministerium Baden-Württemberg kommt zu ähnlichen Messergebnissen wie die DUH, bleibt aber über viele Monate untätig

Herbstzeit ist Gartenzeit - Aber halten die in Baumärkten wieder verstärkt angebotenen Motorsägen und Motorsensen auch die gesetzlichen Vorschriften bezüglich der giftigen Abgasemissionen ein? Aktuelle Marktkontrollen der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) zeigen, dass gesundheitsgefährdende benzingetriebene Motorsägen in OBI und toom Baumärkten weiterhin verkauft werden - und dies obwohl die DUH bereits im Frühjahr alle betroffenen Baumarktketten über die zum Teil erheblichen Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte informiert hat. Die Baumärkte wurden damals aufgefordert, den Verkauf der auffälligen Geräte zum Schutz von Umwelt und Verbraucher zu stoppen.

Acht Monate später verkaufen die Baumärkte toom und OBI weiterhin Motorsägen mit zu hohen Abgasemissionen. Darunter befinden sich auch Produkte von Herstellern, die sich bereits dazu verpflichtet hatten, keine gesundheitsgefährdenden Maschinen mehr in den Verkehr zu bringen. "Das ist ein klarer Fall von Verbrauchertäuschung. Zahlreiche Baumarktketten behaupten in ihrer Werbung, nur das Beste für ihre Kunden zu wollen und verabschieden sich für den schnellen Euro wieder von dieser Wertvorstellung. Die Baumarktketten OBI und toom müssen sicherstellen, dass der Gebrauch ihrer Produkte weder die Umwelt gefährdet noch für den Verbraucher gesundheitsgefährdend ist. Deshalb fordern wir den sofortigen Verkaufsstopp aller Geräte mit rechtswidrig hohen, giftigen Abgasen", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Im Jahr 2013 hatte die DUH den TÜV NORD mit der Schadstoffanalyse von Motorsägen und -sensen beauftragt und die Ergebnisse im Februar 2014 veröffentlicht. Geräte der Hersteller beziehungsweise Importeure Matrix, Euromate, ISC, Fuxtec, Güde, Ikra und Al-Ko überschritten die geltenden Grenzwerte für Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickoxide zum Teil deutlich. Weil diese Stoffe gesundheitsgefährdend und umweltschädlich sind, gilt für sie seit Jahren ein EU-weiter Grenzwert. Diesen überschritten acht von insgesamt zwölf geprüften Maschinen.

Die DUH wandte sich direkt an die Hersteller und forderte sie auf, die schädlichen Maschinen unverzüglich vom Markt zu nehmen. Dazu haben sich seitdem vier Unternehmen rechtlich verbindlich gegenüber der DUH verpflichtet. Im Gegensatz zu den Herstellern, die rechtlich eine Pflicht zur Einhaltung der Grenzwerte trifft, hat die DUH als Verbraucherschutzverband gegenüber den Baumärkten keine juristische Handhabe.

"Die für die Einhaltung der Emissionsvorschriften verantwortlichen Behörden haben bislang nur mangelndes Interesse an der Durchsetzung dieser Vorschrift gezeigt. Verbraucherschutz sieht anders aus. Deshalb müssen die Behörden endlich ihre Aufgaben konsequent wahrnehmen", so Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz bei der DUH. Eine Anfrage im Vorjahr bei allen Bundesländern ergab, dass zwar Baden-Württemberg im Herbst 2013 Emissionsmessungen bei handgeführten Maschinen durchgeführt hat. Obwohl das Land aber ähnliche Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte festgestellt hat, leitete es bis heute kein einziges Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

Die DUH kündigte deshalb an, sich bei den Behörden zu erkundigen, mit welchen Maßnahmen sie die Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte sicherstellen wollen. Außerdem wird sie aufgrund der alarmierenden Messergebnisse aus dem letzten Jahr weitere Schadstoffmessungen in Auftrag geben. Eine Übersicht aller im letzten Jahr gemessenen Motorsägen und -sensen finden Sie unter http://www.duh.de/4628.html.

Folgende Geräte überschritten in dem von der DUH beauftragten TÜV-Test die gesetzlichen Schadstoff-Grenzwerte und werden immer noch in nachfolgenden Baumärkten zum Verkauf angeboten:

Motorkettensäge CMI C/B-KS 37/35-2, Hubraum: 37,2 cm³, Motor: 1,3 kW, Genehmigungsnummer: e11*97/68SA*2011/88*1767*01, Importeur: Euromate GmbH, gefunden bei OBI (Filiale in Biberach)

Motorkettensäge Einhell BG-PC 1235, Hubraum: 37,2 cm³, Motor: 1,2 kW, Genehmigungsnummer: e11*97/68SA*2010/26*0747*04, Importeur: ISC GmbH, gefunden bei toom Baumarkt (Filialen in Tuttlingen und Ehingen)

Motorkettensäge Lux Tools B-KS 40, 1/40, Hubraum: 40,1 cm³, Motor: 1,5 kW, Genehmigungsnummer: e11*97/68SA*2010/26*0747*04, Importeur: Euromate GmbH, gefunden bei OBI (Filialen in Emmendingen und Biberach)

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de

Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz
Tel.: 07732 9995 0, E-Mail: sauter@duh.de

Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen@duh.de

DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Weitere Storys: Deutsche Umwelthilfe e.V.
  • 02.10.2014 – 11:59

    Seehofer blockiert Energiewende

    Berlin (ots) - CSU-Chef wendet sich gegen Netzplanung - Klimaziele und Versorgungssicherheit gefährdet - Deutsche Umwelthilfe: Bundesregierung muss sich zum Netzausbau bekennen Horst Seehofer stellt sich laut Medienberichten gegen den geplanten Netzausbau in Deutschland. Mit neuen Leitungen soll Strom vom windreichen Norden in den verbrauchsstarken Süden fließen und damit auch zur Versorgungssicherheit in Bayern nach Abschaltung der Kernkraftwerke beitragen. Den Plan des ...