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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Handel nimmt Verantwortung zur Information über Energiesparlampen nicht wahr

Berlin (ots)

DUH kritisiert mangelnde Information des
Verbrauchers in Kaufhäusern, Baumärkten, Möbelhäusern und anderen 
Geschäften - nur rund ein Drittel der alten Energiesparlampen wird in
Deutschland getrennt gesammelt und umweltgerecht entsorgt - 
Testbesuche offenbaren mangelndes Problembewusstsein bei 
Handelshäusern über Verbraucheraufklärung
Ausgebrannte Energiesparlampen landen zu oft im Hausmüll. Nur rund
35 Prozent der alten Energiesparlampen werden getrennt gesammelt und 
umweltgerecht verwertet. Ein Grund für die schlechte Sammelquote 
hierzulande ist u.a. die mangelhafte Information der Verbraucher in 
den Geschäften. Die Händler werben zwar gern mit den 
Effizienzvorteilen von Energiesparlampen, sagen aber nur selten etwas
zur richtigen Handhabung alter Energiesparlampen, haben Testbesuche 
der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) ergeben.
Energiesparlampen enthalten geringe Mengen Quecksilber und müssen 
daher als Sondermüll entsorgt werden. Die DUH fordert die 
Einzelhandelsgeschäfte auf, die Kunden schon am Verkaufsregal 
verständlich und umfassend über die Entsorgung zu informieren. "Mit 
einer flächendeckenden Information kommt der Handel seiner 
Verantwortung gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern ebenso 
wie gegenüber der Umwelt nach", sagte Jürgen Resch, 
Bundesgeschäftsführer der DUH. "Nur mit einer verbraucherfreundlichen
Aufklärung kann die Sammelquote für Energiesparlampen erhöht werden."
Die kommunalen Sammelstellen wie z.B. Wertstoffhöfe oder 
Schadstoffmobile nehmen die quecksilberhaltigen alten 
Energiesparlampen kostenlos zurück. Trotzdem haben die Bürgerinnen 
und Bürger 2008 nur rund 35 Prozent der Altlampen abgegeben. Gründe 
dafür gibt es viele: Die Rückgabemöglichkeiten sind unzureichend, die
Sammelstellen sind zum Teil umständlich zu erreichen, die Verbraucher
sind schlecht über die Rückgabepflicht informiert. "Die 
Einzelhandelsgeschäfte sollten den Kunden einen echten Service bieten
und die alten Energiesparlampen im Geschäft zurücknehmen," sagte 
Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft bei der DUH. "Aber sie 
informieren ja nicht einmal!"
Von insgesamt 86 besuchten Geschäften haben nur zwei mit 
Hinweisschildern auf die vorgeschriebene Sammlung von ausgedienten 
Energiesparlampen aufmerksam gemacht. Die DUH hatte im Sommer rund 
100 Einzelhandelsunternehmen angeschrieben und auf verschiedene 
kostenlose Informationsmaterialien der DUH aufmerksam gemacht. Die 
DUH stellt den Handelshäusern Broschüren und Flyer zur Verfügung, mit
denen Einzelhändler die Verbraucher umfassend und einfach informieren
können. Der Handel ist zwar gesetzlich nicht verpflichtet zu 
informieren, hat aber gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium, 
Umweltorganisationen, Indus-trieverbänden und den Lampenherstellern 
eine Informationsbroschüre für Verbraucher erarbeitet, die über die 
Vorteile von Energiesparlampen, die passenden Alternativen sowie die 
korrekte Entsorgung informiert. Auch diese vom Handel selbst 
mitverfasste Broschüre kommt bisher leider nicht zum Einsatz.
Ergebnisse der Testbesuche
Im Handel und in Herstellerprospekten werden üblicherweise die 
Energie- und Kosteneinsparpotenziale von Energiesparlampen 
ausführlich beschrieben. Deutlich seltener werden die Kunden aber auf
die notwendige Getrenntsammlung der quecksilberhaltigen Altlampen 
aufmerksam gemacht. Nur elf der 86 besuchten Unternehmen nahmen 
problemlos alte Energiesparlampen zurück und hatten entsprechende 
Sammelbehälter bereit gestellt. 38 weitere Unternehmen waren auf 
Nachfrage bereit, die ausgedienten Lampen zurück zu nehmen, aber nur 
zwei informierten mit Hinweisschildern direkt am Verkaufsregal über 
die getrennte Sammlung. Davon wies ein Unternehmen auf die 
Rückgabemöglichkeit beim Wertstoffhof hin, das andere hatte eine 
Sammelbox vor Ort. Knapp die Hälfte der besuchten Geschäfte hatte die
Regale noch mit matten und klaren Glühlampen mit mehr als 75 Watt 
gefüllt, die unter die erste Stufe des Glühlampenausstiegs fallen.
Hintergrund
Ab 1. September 2009 gilt die erste Stufe des 
Glühlampenausstieges. Die EG-Verordnung 244/2009 schreibt neue 
Ökodesign-Anforderungen für Lampen vor, so dass in der ersten Stufe 
alle matten Glühlampen sowie klare Glühlampen mit einer Leistung von 
mehr als 75 Watt nicht mehr verkauft werden dürfen. In vier Stufen 
bis 2012 werden dann alle ineffizienten Standardglühbirnen und 
konventionelle Halogenglühlampen aus den Verkaufsregalen verbannt. 
Das Ziel der neuen Regelung ist, einen deutlichen Beitrag zur 
Erreichung der europäischen Energieeffizienz- und Klimaschutzziele zu
leisten. Die unter den EU-Staaten und mit dem Europaparlament 
abgestimmte Regelung dient der Verbesserung der Marktdurchdringung 
von energieeffizienten Beleuchtungstechniken und soll im Jahr 2020 zu
einer geschätzten Energieeinsparung von 39 Terawattstunden führen - 
das entspricht der Leistung von vier großen Atomkraftwerken.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil.: 0171 3649170, resch@duh.de

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41, 0160
5337376, elander@duh.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-86, 0151-
55017009, fokken@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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