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Stifterverband: Studienbeitragsstiftungen erweitern Hochschulautonomie

Stifterverband: Studienbeitragsstiftungen erweitern Hochschulautonomie
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Essen (ots)

Universität Duisburg-Essen und Fachhochschule Münster gründen
   Stiftungen - Hochschulleitung und Studenten arbeiten Hand in Hand
   - Innovationsminister Pinkwart lobt Stiftungsmodell
Heute starten die ersten beiden Hochschulstiftungen, deren Kapital
sich aus Studienbeiträgen speist. Die Universität Duisburg-Essen und 
die Fachhochschule Münster betreten Neuland. Die Rektoren Lothar 
Zechlin und Klaus Niederdrenk unterzeichneten beim Stifterverband die
abschließenden Verträge.
"Das Stiftungsmodell sorgt für Transparenz und Partizipation", 
erwartet Stifterverbands-Generalsekretär Andreas Schlüter. Die 
Studenten würden genau ablesen können, wie die Stiftungserträge und 
damit ihre Studienbeiträge die Studienbedingungen verbessern helfen, 
sagte Schlüter. Zudem werde die Beziehung zwischen Studentenschaft 
und Hochschulleitung auf eine neue Basis gestellt, wenn 
Studentenvertreter gleichberechtigt über die Vergabe der 
Stiftungserträge mitentscheiden. Schlüter erwartet in der Folge "mehr
Identifikation der Studenten mit der Hochschule insgesamt".
Der Stifterverband erhofft sich von den neuen Stiftungen 
Signalwirkung für das Wissenschaftssystem insgesamt. "Die 
Studienbeitragsstiftungen können das Tor aufstoßen zu einem neuen 
System der Hochschulfinanzierung", sagte Schlüter, denn die 
Stiftungen bildeten einen Grundstock, um weitere Stifter anzuziehen. 
An staatlichen Hochschulen in den USA machten bereits heute Spenden 
und Stiftungserträge zwischen 10 und 30 Prozent des Budgets aus, so 
Schlüter. "Die Hochschule der Zukunft wird sich aus einem Mix von 
staatlichen Zuwendungen, Forschungsdrittmitteln, Studienbeiträgen 
sowie Spenden und Stiftungserträgen finanzieren. Der Weg hin zu 
amerikanischen Verhältnissen ist weit, aber die Weichen für mehr 
Unabhängigkeit vom Staat stellen wir heute", meinte Schlüter.
Das Studienbeitrags- und Hochschulabgabengesetz von 
Nordrhein-Westfalen in seiner Fassung vom 1.1.2007 erlaubt es den 
Hochschulen seit Jahresbeginn, Studienbeitragsstiftungen zu 
errichten. Innovationsminister Andreas Pinkwart begrüßte die 
Unterzeichnung der Verträge. "Das Stiftungsmodell ist ein 
hervorragender Ansatz, einen Teil des Studienbeitragsaufkommens 
nachhaltig zur Verbesserung von Lehre und Studienbedingungen zu 
verwenden. Die Stiftungen sind Ergebnis gelungener Zusammenarbeit von
Studierendenvertretern und Hochschulleitung."
Zechlin hob die Rolle der Studenten bei der Stiftungsgründung 
hervor: "Die Errichtung einer Stiftung bedeutet, dass die Universität
selbst für ihre Zukunft vorsorgt und damit verantwortlich handelt. 
Der Sache nach schließen die Studierenden damit eine Art 
"Generationenvertrag", da sie Gelder einzahlen, die späteren 
Studierenden zugute kommen. Das kann man ihnen nicht hoch genug 
anrechnen. Studierende sind deshalb in allen entscheidenden Gremien 
der Stiftung gleichberechtigt beteiligt."
Die Fachhochschule Münster will mit ihrer Stiftung dem Fall 
entgegenarbeiten, dass begabte junge Leute durch Studienbeiträge vom 
Studium abgehalten werden. Rektor Klaus Niederdrenk sagte: "Damit 
Studierwillige durch die zusätzliche finanzielle Belastung - 
womöglich einhergehend mit einer schwerlich einschätzbaren 
Verschuldung - nicht von der Aufnahme eines Studiums abgehalten 
werden, hat sich die Fachhochschule Münster entschlossen, einen Teil 
der vereinnahmten Studienbeiträge der neu zu gründenden Stiftung 
"Qualität in Studium und Lehre" zuzuführen. Hieraus sollen vorrangig 
Stipendien für zu leistende Studienbeiträge ermöglicht werden."
In den Aufbau der Duisburg-Essener Universitäts-Stiftung sollen 
mindestens fünf Prozent der Einnahmen aus Studienbeiträgen fließen 
und das Stiftungskapital um rund eine Million Euro jährlich steigen. 
Der Stiftungszweck wird laut Satzung verwirklicht durch die Förderung
von Projekten, die der Verbesserung der Studienbedingungen dienen 
sowie durch die Vergabe von Stipendien an Studierende.
Die Fachhochschule Münster wird in den ersten Jahren 20 Prozent 
der Beitragseinnahmen in die Stiftung "Qualität in Studium und Lehre"
geben.

Kontakt:

Frank Stäudner
Telefon: 0201/8401 158
E-Mail: frank.staeudner@stifterverband.de

Original-Content von: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, übermittelt durch news aktuell

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