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Manipulierte CO2-Werte bei VW: Mehr Benzinmotoren betroffen

Hamburg (ots)

Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen weitet sich erneut aus. Betroffen von geschönten CO2-Werten sind mehr Modelle und Benzinmotoren als bisher bekannt. Das ergab eine Auswertung des Wirtschaftsmagazins BILANZ.

Bei genauer Analyse hat es eine Liste, die Volkswagen am späten Freitagabend verschickt hat, in sich. Dort gibt der Autobauer eine "Übersicht kritischer CO2-Fahrzeuge Modelljahr 2016". Betroffen sind insgesamt 430.046 Autos, die seit dem Frühjahr ausgeliefert werden und größtenteils noch bei den Händlern stehen. Das Bemerkenswerte daran ist, dass neben vielen Modellen mit Dieselmotoren (TDI) mehr Modelle mit Benzinmotoren (TSI und TFSI) enthalten sind als bisher angenommen.

Die Angaben zeigen, dass insgesamt 24 Modelle mit Benzinmotor betroffen sind. So umfassen die CO2-Manipulationen etwa den 1,0-Liter-Benzinmotor mit 95 PS im Seat Ibizia und VW Polo, den 1,0-Litermotor mit 115 PS im Seat Leon und den 1,4-Liter-Motor im VW Jetta. Bisher war nur die Rede von einem besonders sparsamen Benzinmotor mit Zylinderabschaltung, bei dessen CO2-Werten getrickst wurde.

Volkswagen nahm auf Anfrage keine Stellung dazu. Der Autobauer hatte Anfang November erklärt, "dass es bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typzulassung von Fahrzeugen zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist" und den Schaden auf zwei Milliarden Euro geschätzt. So hat sich das Unternehmen etwa verpflichtet, die fälligen Steuernachzahlungen für die Kunden zu übernehmen. Insgesamt sollen rund 800.000 Fahrzeuge betroffen sein.

Es handelt sich vor allem um Dieselmotoren, aber wie die aktuelle Liste zeigt, auch um eine Reihe von Varianten mit Benzinmotor. Die Fahrzeuge wurden etwa mit zu hohem Reifendruck und Diesel im Motoröl betrieben, damit die Wagen leichter laufen und weniger Sprit verbrauchen. Beim CO2-Ausstoß wird die Abweichung zu den offiziellen Angaben auf rund 18 Prozent geschätzt. Kohlendioxid gilt als Verursacher des Treibhauseffektes. Verbrauch und CO2-Ausstoß hängen eng miteinander zusammen.

Pressekontakt:

Redaktion BILANZ
Tel.: 040 347-23447

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