Alle Storys
Folgen
Keine Story von Schwäbische Zeitung mehr verpassen.

Schwäbische Zeitung

Schwäbische Zeitung: Zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg: Schauen und Erinnern

Ravensburg (ots)

Das war Geschichte, die da am Sonntag auf einer grünen Bergkuppe im Elsass stattfand. Genau 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs bekräftigten der französische Präsident und sein deutscher Amtskollege, dass aus den Erbfeinden Freunde geworden sind. General de Gaulle und Adenauer, Giscard und Schmidt, Mitterand und Kohl hatten begonnen, was Hollande und Gauck am Sonntag vollzogen. Die gemeinsame Geschichte mahnt dazu, mit dieser Freundschaft besonders sorgsam umzugehen. Nach 100 Jahren bleibt bei allem feierlichen Gedenken an den Ersten Weltkrieg die Frage, wie die Erinnerungen an Krieg und Zerstörung wachzuhalten sind. Sodass das Grauen, das sich am Hartmannsweilerkopf und auf anderen Schlachtfeldern ereignete, Mahnung sein kann für die Zukunft. Ganz einfach: Indem man hinfährt und es sich anschaut. Am Hartmannsweilerkopf, von wo aus die Rheinebene zu überblicken und zu kontrollieren ist, halten in diesen Tagen oft Busse aus Deutschland und aus Frankreich. Schulklassen besichtigen die Schützengräben, sie inspizieren die einige Hundert Meter Hanggelände, um die in einer sinnlosen Schlacht gekämpft wurde. Und auch ältere Menschen kommen zu Besuch, etwa auf einer Leserreise vor wenigen Wochen mit der "Schwäbischen Zeitung". Sie stehen dann in den Schützengräben und schütteln die Köpfe über die Sinnlosigkeit des vier Jahre währenden Schlachtens in Europa. François Hollande und Joachim Gauck haben am Sonntag neben der martialisch-imposanten Gedenkstätte für die gefallenen Franzosen, gleich hinter dem Informationskiosk, den Grundstein für den Bau einer gemeinsamen Gedenkstätte gelegt. Dort wird der 30.000 Deutschen und Franzosen gedacht werden, die zwischen 1914 und 1918 beim Kampf um den Hartmannsweilerkopf fielen. Schauen und Erinnern sind wichtige Instrumente, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten. Und ganz nebenbei schrumpft manche Aufgeregtheit des politischen Alltags so auch noch auf die ihr gebührende Größe.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
  • 01.08.2014 – 21:00

    Schwäbische Zeitung: Ebola und Hysterie

    Ravensburg (ots) - Was ist Ebola? Eine bis heute nicht ausreichend erforschte Krankheit, länger bekannt als die Immunschwächekrankheit Aids. Es ranken sich düstere Mythen um diesen Namen: Dass das Virus vom Affen auf den Menschen übergesprungen sei. Dass man in den Ursprungsländern Sudan und Kongo gerne mal das Hirn noch lebender Affen löffle. Und dass man sich darum nicht zu wundern brauche, wenn es solche ...

  • 01.08.2014 – 20:55

    Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Kalter Progession - Leistung wird bestraft

    Ravensburg (ots) - Kaum ist die Kanzlerin im Urlaub, wagen sich ganz mutige Unionspolitiker vor und fordern den Abbau der kalten Progression. Ein Sommerlochthema also. Ja, aber eines, das tatsächlich Beachtung verdient. Großmundig hatte die Union im Wahlkampf 2013 versprochen, die Arbeitnehmer in diesem Punkt zu entlasten. Kaum ein Jahr später sind die Pläne, wie ...

  • 01.08.2014 – 20:45

    Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Kohl - Der Streit schadet allen

    Ravensburg (ots) - Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob Maike Kohl-Richter ihre Finger im Spiel hat. Auch ist es töricht, ja voyeuristisch, das Privatleben von Helmut Kohl analysieren zu wollen. Seit Jahren gibt es Streit rund um den Altkanzler. Langjährige politische Wegbegleiter fühlen sich von Kohls zweiter Ehefrau an den Rand gedrängt oder gar abgeblockt. In regelmäßigen Abständen geben sie ihren Unmut ...