Alle Storys
Folgen
Keine Story von Schwäbische Zeitung mehr verpassen.

Schwäbische Zeitung

Schwäbische Zeitung: Grüne Ernüchterung - Leitartikel

Ravensburg (ots)

Die Osterpause ist beendet, der Europawahlkampf startet. Zwei Dinge fallen auf: Das Land ist flächendeckend sinnfrei plakatiert und die Opposition dringt mit ihren Themen einfach nicht durch. Das liegt weniger an Europa, vielmehr jedoch an der Bundes- und Landespolitik. Wir leben in den Zeiten der Großen Koalition in Berlin. Union wie SPD wollen Ruhe und Harmonie, die sie dank parlamentarischer Übermacht auch durchsetzen. In den Ländern wiederum gibt es die unterschiedlichsten Parteien-Allianzen, die auch verschiedenste Interessen widerspiegeln. Kurzum: Irgendwie koaliert in Deutschland jeder mit jedem, irgendwo arrangiert man sich, irgendwann nähert sich die Programmatik der des politischen Gegners an. Für Politiker, die keine Fundamentalopposition betreiben wollen, ist eine solche Situation ausgesprochen verdrießlich. Echte Debatten kommen nicht zustande und schnell wird dem Führungspersonal der Stempel aufgedrückt, farblos, langweilig oder gar beliebig zu sein. Die Grünen machen gerade diese Erfahrung. Nach der Bundestagswahl schlugen sie die Regierungsverantwortung aus und heute ärgern sich viele in der Partei über ihre Spitze, die bislang nicht einen Treffer gegen Angela Merkels Truppe erzielen konnte. Die Mutmaßung sei gewagt, dass nicht viele wissen, dass Anton Hofreiter Fraktionschef der Grünen im Bundestag ist und sich Simone Peter neben Cem Özdemir als Parteichefin betätigt. Denn grüne Politik wird vor allem über die Länder in der Bundeshauptstadt gespielt. In sieben Landesregierungen sitzen sie, können also über den Bundesrat erheblichen Einfluss nehmen. Im Bundestag jedoch ist die Linke die größte Oppositionspartei und Gregor Gysi stiehlt Hofreiter wie seiner Kollegin Katrin Göring-Eckart rhetorisch die Show. Für die vier kann sich die Europawahl kritisch auf die Karriere auswirken. 2009 erzielten die Grünen über zwölf Prozent. Rutschen sie ab, dürfte die noch relativ leise Kritik schärfer und lauter werden.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
  • 27.04.2014 – 21:44

    Schwäbische Zeitung: Kommentar: Der Bürger kommt an erster Stelle

    Ravensburg (ots) - Man kann nur hoffen, dass die Reformbereitschaft, die sich bei der kalten Progression abzeichnet, nicht nur ein Placebo für den Wähler ist, sondern schnell zu einem Ergebnis führt. Denn seit einigen Jahren führte die kalte Progression zu nichts anderem als einer versteckten Steuererhöhung, die den Bürger Milliarden kostete. Zweifellos braucht der Staat gerade in Zeiten, in denen die Politik ...

  • 27.04.2014 – 21:43

    Schwäbische Zeitung: Kommentar: Der Sonntag der vier Päpste

    Ravensburg (ots) - Da feiert die katholische Kirche ein Fest, das in der säkularen Welt eigentlich für spöttisches Lächeln oder gar Häme sorgen müsste. Dieser olle Heiligenkult - mit Reliquien, mit einem pompösen Ritual aus vergangenen Zeiten. Und zur Ehre der Altäre werden zwei Kirchenmänner erhoben, von denen der eine außerhalb des katholischen Raums fast vergessen ist, und der andere manchem Kritiker als ...

  • 25.04.2014 – 20:30

    Schwäbische Zeitung: Berechtigtes Urteil - Kommentar

    Ravensburg (ots) - Die Ratingagentur Standard & Poor's hat das Vertrauen in Russland praktisch verloren. Russische Schuldscheine rangieren nur noch eine Stufe über Ramschniveau. Das Urteil der weltweit führenden Bewertungsfirma Standard & Poor's ist berechtigt. Putins Wirtschaftspolitik ist gescheitert. Dem Kreml ist es entgegen anderslautender Absichtserklärungen nicht gelungen, das Land aus der verhängnisvollen ...