Ratgeber

Leistung, Service, Preis Die besten Privatversicherer

In der gesetzlichen Krankenversicherung sind fast alle Leistungen vorgegeben, die Kosten sowieso. Ganz anders in der PKV: Wer wechseln möchte, sollte sich vorher ganz genau informieren. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach, wie der Servicetest beweist.

Wo bekommt man am meisten Leistung fürs Geld? Die Ratingagentur Franke & Bornberg hat geprüft.

Wo bekommt man am meisten Leistung fürs Geld? Die Ratingagentur Franke & Bornberg hat geprüft.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Gut 8,8 Millionen Menschen sind in Deutschland privat versichert, Tendenz leicht steigend. Manche kommen in die Private Krankenversicherung (PKV), weil es für sie die günstigere Alterantive ist. Viele kommen, weil ihnen der Privatpatientenstatus mehr Möglichkeiten bietet. Aber welche Versicherer bieten das beste Preis-Leistungsverhältnis? Und wo gibt es Top-Service? Um das herauszufinden, hat das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) für n-tv die 20 größten Krankenversicherer auf Service und Leistungen getestet.

Schwächen bei Beratung

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Im Servicetest mussten sich die Mitarbeiter am Telefon und beim Email-Kontakt bewähren, außerdem wurde der Internetauftritt unter die Lupe genommen. Auch wenn die Anbieter Premium-Leistungen versprechen – beim Service sind sie durchaus noch steigerungsfähig. Im Durchschnitt war die Servicequalität der Branche nur befriedigend, so DISQ-Chef Markus Hamer: „Gerade im Versicherungsbereich ist es wichtig, gezielt auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen. Umso enttäuschender ist es, dass knapp 60 Prozent der telefonischen Beratungen nicht individuell genug waren.“ Doch nicht nur an der Kompetenz haperte es: In 40 Prozent der Fälle ließ auch die Gesprächsatmosphäre zu wünschen übrig.


Service im Überblick.

Service im Überblick.

Am wenigsten können Interessenten erwarten, wenn sie sich online bei den Versicherungen melden: Der Bereich E-Mail stellte die schlechteste Teilkategorie im Servicetest dar. Im Durchschnitt war die Beratungsqualität hier nur ausreichend. Auf fast jede sechste Anfrage wurde erst gar nicht reagiert. 64 Prozent der Antworten waren unvollständig und gut ein Drittel enthielt orthographische und grammatikalische Fehler.


Das Leistungsranking.

Das Leistungsranking.

Schwächen auch beim Internettest: Auf einem Drittel Versicherungs-Webseiten fanden sich die Besucher nicht intuitiv zurecht, genauso oft wurde die Optik lediglich mit "ausreichend" bewertet.

Das Preis-Leistungsverhältnis

Mindestens ebenso wichtig wie der Service ist das Leistungsspektrum der Versicherung. Die Ratingagentur Franke & Bornberg bewertete Qualität und Kosten in jeweils drei verschiedenen Tarifgruppen. Die Analysten verglichen Preise und Leistungen jeweils für einen 35jährigen Mann und eine ebenso alte Frau. Wem Grund- oder Standardschutz reichen, der kommt demnach beim Deutschen Ring am besten weg. Einziger Wermutstropfen: Der hohe Selbstbehalt. Top-Schutz-Tarife bieten eine umfassende Absicherung beim Zahnersatz und übernehmen auch die Kosten für Heilpraktiker und Psychotherapie. Hier schneidet die Allianz mit deutlichem Abstand am besten ab. Victoria auf dem zweiten Rang beweist, dass gute Leistungen nicht unbedingt teuer sein müssen.

Die Gesamtsieger.

Die Gesamtsieger.

Mehrere Tarife wurden beim Rating durch Franke & Bornberg lediglich mit „ausreichend“ oder sogar „schwach“ bewertet. Bei vergleichbarem Leistungsniveau war bei der Wahl des richtigen Anbieters eine Ersparnis von über 50 Prozent möglich. Besonders bei Frauen gibt es enorme Preisunterschiede.

Die Testsieger

In das Gesamtranking flossen Service und Leistung zu gleichen Teilen ein. Als Gesamtsieger und damit bester privater Krankenversicherer 2010 geht die AXA aus dem Test hervor. Sowohl beim Service als auch in den Leistungen kam sie unter die ersten Drei. Die Testkunden lobten vor allem Freundlichkeit und Kompetenz der Berater. Auf Rang zwei landete Münchner Verein vor Barmenia. Ausschlaggebend für das Barmenia-Ranking war vor allem der erste Rang in der Serviceanalyse. Im Leistungsbereich landete das Unternehmen lediglich im Mittelfeld.


Welcher Tarif der richtige ist, hängt letztlich aber immer auch von der individuellen Situation ab, meint Hamer: "Jeder muss selbst prüfen: Welche Leistungen sind mir wichtig und was möchte ich für meine Absicherung ausgeben?" Auf dieser Basis sollten dann stets mehrere Angebote verglichen werden.


Vergleich Private Krankenversicherung


Quelle: ntv.de, ino

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