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Polizeiinspektion Cuxhaven

POL-CUX: Anzahl der Verkehrsunfälle mit schwersten Folgen im Cuxland weiter auf sinkendem Niveau + Geschwindigkeitsüberwachung und Prävention bleiben auch 2014 Schwerpunkte der polizeilichen Arbeit

POL-CUX: Anzahl der Verkehrsunfälle mit schwersten Folgen im Cuxland weiter auf sinkendem Niveau + Geschwindigkeitsüberwachung und Prävention bleiben auch 2014 Schwerpunkte der polizeilichen Arbeit
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Cuxhaven (ots)

Polizeiinspektion Cuxhaven stellt Unfallbilanz 2013 vor:

Inspektionsleiter Bernd Deutschmann: "Wir werden mit unseren Maßnahmen weiterhin die Unfallursachen intensiv bekämpfen, die schwere Unfallfolgen nach sich ziehen."

Polizeidirektor Kliem: "Sie müssen flächendeckend mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen."

Cuxhaven. Der Leiter der Polizeiinspektion Cuxhaven, Bernd Deutschmann, gab am heutigen Mittwoch (12. März) im Rahmen eines Pressegesprächs gemeinsam mit seinem Vertreter Holger Kliem die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2013 für den Landkreis Cuxhaven bekannt. Die Polizeichefs der Kommissariate aus Hemmoor, Langen und Schiffdorf sowie die Sachbearbeiterin Verkehr der Polizeiinspektion Cuxhaven standen den Medienvertretern dabei Rede und Antwort.

Die Gesamtzahl der in 2013 polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle (VU) ist demnach im Vergleich zum Vorjahr von 3.768 Unfällen auf insgesamt 3.913 VU leicht angestiegen. 795 Personen zogen sich 2013 leichte Verletzungen zu, im Jahr 2012 waren es 649 leicht verletzte Verkehrsteilnehmer.

Schwere Unfallfolgen

Das Hauptaugenmerk legt die Polizei im Cuxland jedoch auf Unfälle mit schweren und tödlichen Unfallfolgen. So stimmt es den Inspektionsleiter Deutschmann vorsichtig optimistisch, dass die Anzahl der schwer verletzten Verkehrsteilnehmer von 168 im Jahr 2012 auf 114 im Jahr 2013 deutlich gesunken ist. "Wir sind uns aber bewusst, dass die Gründe für den Rückgang vielfältig sind", äußert Deutschmann und nennt beispielhaft die verbesserte Sicherheit der Autos, die intensiven Geschwindigkeitskontrollen und das hohe Niveau der Rettungsdienste. Entwarnung bedeutet die sinkende Tendenz für den Leitenden Kriminaldirektor dennoch nicht, denn im Jahr 2013 ereigneten sich fünf Unfälle mit tödlichem Ausgang mehr als im Vorjahr. So endeten insgesamt 18 Unfälle auf unseren Straßen für 19 Menschen tödlich, denn am 25. Februar 2013 verloren gleich zwei Menschen ihr Leben bei einem Unfall auf der B 437 bei Loxstedt. Im Jahr 2012 starben 14 Verkehrsteilnehmer im Landkreis Cuxhaven durch einen Verkehrsunfall.

Das jüngste Unfallopfer, das verstarb, war ein 19-jähriger Rollstuhlfahrer. Der Unfall ereignete sich am 23. Januar 2013 in Langen. Das älteste Unfallopfer, das infolge eines Verkehrsunfallgeschehens sein Leben verlor, war eine 74-jährige Fußgängerin, die in Nordholz von einem alkoholisierten Autofahrer angefahren wurde. Insgesamt verloren vier Frauen (26 - 74 Jahre) und 16 Männer (19-73 Jahre) ihr Leben durch einen Verkehrsunfall. Es starben eine Fußgängerin, zwei Radlerinnen, vier Motorradfahrer, eine Autofahrerin, neun Autofahrer, ein Mitfahrer und ein Rollstuhlfahrer.

Der Faktor Geschwindigkeit als Hauptunfallursache insbesondere auf den Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften wirkt sich bei jedem Unfall zusätzlich verschärfend aus. So ereigneten sich zwei Drittel aller tödlichen Unfälle im Landkreis Cuxhaven auf diesen Strecken. Die mehrjährige Unfallauswertung zeigt, dass sich die tödlichen Verkehrsunfälle im Landkreis Cuxhaven, flächenmäßig einer der größten Landkreise Niedersachsens, nicht nur auf bestimmte Schwerpunktstrecken konzentrieren, sondern sich in erheblichem Umfang über fast das gesamte außerörtliche Straßennetz verteilen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang vom "Streuseleffekt".

Die verheerendsten Folgen sind insbesondere dann festzustellen, wenn der Verkehrsunfall im Zusammenhang mit dem Aufprall an einem Straßenbaum steht. Um die tragischen Folgen von sogenannten Baumunfällen zu reduzieren, muss man diese möglichst verhindern oder zumindest die Anprallgeschwindigkeit und damit die Unfallfolgen deutlich reduzieren.

"Sie müssen in diesem Jahr flächendeckend mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen", kündigte Holger Kliem an.

Baumunfälle

2013 ereigneten sich im Cuxland insgesamt 157 sogenannte Baumunfälle. Dabei handelt es sich im Regelfall um Unfälle auf Landstraßen, bei denen die Fahrer zum Beispiel wegen eines Fahrfehlers oder wegen zu hohen Tempos die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren haben, ins Schleudern gerieten und anschließend gegen einen neben der Fahrbahn stehenden Baum prallten. 26 dieser Baumunfälle ergaben schwere Verletzungen für die Unfallbeteiligten, sechs Baumunfälle endeten sogar mit dem Tode.

Jeder dritte Unfalltote ist 2013 im Landkreis Cuxhaven bei einem sogenannten Baumunfall ums Leben gekommen. "Wir werden mit unseren Maßnahmen weiterhin die Unfallursachen intensiv bekämpfen, die schwere Unfallfolgen nach sich ziehen", äußerte Deutschmann und kündigte für 2014 die Mitwirkung der Polizei bei einem Modellprojekt (u.a. des Innen- und Verkehrsministeriums) mit Geschwindigkeitsreduzierungen auf den Landstraßen im Cuxland an.

Unfallfluchten

Die Polizei im Cuxland klärte 2013 rund 40 Prozent der Unfallfluchten auf, was 528 von insgesamt 1.290 Unfallfluchten entspricht. 2012 klärten die Beamten 533 von insgesamt 1.226 Fluchten auf. Seit Jahren steigt die Anzahl der Unfallfluchten kontinuierlich.

Bis heute führten die umfangreichen Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen der Polizei noch nicht zur Identifizierung der Person, die am 05. September 2013 den 48-jährigen Motorradfahrer bei einem Überholmanöver auf der L 135 bei Nordholz dermaßen geschnitten hat, dass dieser mit einem vorausfahrenden Pkw kollidierte und gegen einen Straßenbaum stieß. Der Motorradfahrer verstarb am Unfallort, der Unfallverursacher, der einen "dunklen hochwertigen Wagen" gefahren haben soll, flüchtete.

"Vermutlich handeln einige aus Angst um ihren Führerschein und verlieren die Nerven", erklärte Polizeidirektor Holger Kliem. Er appellierte in dem Zusammenhang an die Bürgerinnen und Bürger, dass sie beobachtete Verkehrsunfälle und durch Fahrzeuge verursachte Schäden unbedingt der Polizei melden sollen: "Bei der Unfallflucht gehen - vom Leid der Betroffenen bei Personenschäden mal ganz abgesehen - die Kosten für die Geschädigten doch häufig in die Tausende. Ein jeder, der selber einmal Betroffener sein könnte, wäre froh, wenn der Verursacher ermittelt werden kann. Merken Sie sich also bitte das Kennzeichen von dem Verursacher und wenden Sie sich umgehend an die Polizei."

Risikogruppen

Mit dem 19-jährigen Rollstuhlfahrer verlor ein Verkehrsteilnehmer aus der Gruppe der jungen Fahrer sein Leben bei einem Verkehrsunfall, den eine Gleichaltrige verursacht hatte. Im vergangenen Jahr waren somit sinkende Unfallzahlen und -opfer bei den Fahranfängern (18 - 24-Jährige) zu verzeichnen. Gleichwohl bleibt diese Altersgruppe im Focus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit.

Die Altersgruppe der Senioren (ab 65 Jahre) ist mit acht von insgesamt 19 Verkehrstoten und 35 von insgesamt 114 Schwerverletzten enorm betroffen. Jeder Unfall, bei dem ein Senior starb, wurde von ihm selbst oder von einem Unfallgegner der gleichen Altersgruppe verursacht. Das Risiko eines tödlichen Ausgangs ist demnach erhöht, wenn zwei ältere Verkehrsteilnehmer an einem Unfall beteiligt sind. In dieser Altersgruppe sind die Unfallursachen im Bereich Rückwärtsfahren/Wenden, Abstand und Vorfahrt, also komplexere Fahrmanöver zu finden.

"Senioren machen einen Großteil der Bevölkerung im Landkreis Cuxhaven aus. Am stärksten ist der Geburtenjahrgang 1940 in Cuxhaven vertreten. Es ist klar, dass diese Zielgruppe nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels verstärkt in unseren Blick rücken muss. Die Einsicht, dass sich schwindendes Hör- und Sehvermögen enorm auf die Verkehrssicherheit auswirken können, ist eine wichtige Erkenntnis, auf die unsere Präventionsarbeit setzt", erklärte der Inspektionsleiter.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Cuxhaven
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anke Rieken
Telefon: 04721/573-404
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