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POL-MFR: (1488) Festnahme bundesweit agierender Bankräuber "Pumpgun-Serie" - Bildveröffentlichung

POL-MFR: (1488) Festnahme bundesweit agierender Bankräuber "Pumpgun-Serie"  - Bildveröffentlichung
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Ansbach (ots)

Nach zwanzig bewaffneten Überfällen auf
Geldinstitute in Bayern, Hessen und Niedersachsen konnte am Sonntag,
28.11.04, bei Berlin ein 35jähriger Tauchlehrer aus
Mecklenburg-Vorpommern unter dringendem Tatverdacht festgenommen
werden.
Der als "Pumpgun-Täter" bundesweit in die Schlagzeilen geratene
Bankräuber befand sich gerade in der Vorbereitung zu einem erneuten
Raubzug, der hierdurch vereitelt werden konnte. Auch zwei seiner aus
Brandenburg stammenden mutmaßlichen Mittäter gingen der Polizei dort
ins Netz.
Der seit 1996 agierenden Tätergruppe werden in Bayern neben
Raubzügen in Irschenberg und Fürstenfeldbruck / Oberbayern sowie im
Raum Augsburg - Memmingen / Schwaben auch vier Banküberfälle in
Mittelfranken vorgeworfen.
Im Dezember 2000 wurde die Sparkassenfiliale in Dombühl sowie im
Jahr 2001 zweimal die Sparkasse in Weidenbach (alle Landkreis
Ansbach) ausgeraubt. Nur drei Monate später suchten sie die Sparkasse
in Thalmässing (Lkr. Roth) heim. Zuletzt waren - wie zu Beginn der
Überfallserie - Banken im Raum Bad Hersfeld / Hessen betroffen. In
Niedersachsen schlugen sie bereits im Dezember 1996 zu. Insgesamt
erbeuteten sie knapp 1,2 Millionen Euro.
In allen Fällen stürmte der maskierte 35-jährige Haupttäter, ein
"Ein-Meter-neunzig-Hüne", schwer bewaffnet in die Geldinstitute und
raffte in Minutenschnelle Geld aus Kassen, Tresoren und Geldautomaten
zusammen. Dabei nahm er regelmäßig anwesende oder gerade kommende
Bankkunden für die Zeit des Überfalls als Geiseln und wurde gegenüber
Bankpersonal zunehmend gewalttätig. Beim vorletzten Bankraub in
Ottrau bei Bad Hersfeld / Hessen schlug er den zu Hilfe eilenden
Bürgermeister des Ortes zusammen.
Eine 10-köpfige Arbeitsgruppe der KPI Ansbach überprüfte in
akribischer und kriminalistischer Kleinarbeit mehr als 32.000
Datensätze, woraus sich rund 1500 Spuren ergaben. Die Spur 1413
führte nach dem letzten Überfall im Mai 2004 auf eine Bank in Ottrau
/ Hessen letztlich zum Durchbruch. Die Schlinge zog sich in den
letzten Tagen immer enger.
Der von der Polizeidirektion Ansbach länderübergreifend geführte
Einsatz konnte am vergangenen Sonntag, kurz nach 06.00 Uhr, innerhalb
weniger Minuten erfolgreich abgeschlossen werden. Es kam bei den
durch Spezialeinheiten des Landes Brandenburg schlagartig
ausgeführten Festnahmen zu keinen Verletzten. Die Tatverdächtigen,
die vollkommen ahnungslos im Schlaf überrascht wurden, waren
unbewaffnet und ergaben sich widerstandslos. Insgesamt waren in den
vergangenen Monaten zeitgleich bis zu 350 Beamte aus Bayern, Hessen,
Baden-Württemberg, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz.
Die offiziell arbeitslosen Tatverdächtigen lebten seit Jahren in
Saus und Braus. Ihre Beute, die in Einzelfällen bis zu 160.000 Euro
betrug, gaben sie bei Bordellbesuchen im In- und Ausland sowie für
Kokain aus. Zudem leisteten sie sich meist unmittelbar nach einem
Überfall ein flottes Leben auf den Philippinen und in Thailand. Viel
Geld steckten sie in ihre teuren Hobbies Tauchen und Jet-Ski-Fahren
oder verprassten es ganz einfach.
Aber auch für "schlechte Zeiten" hatten sie vorgesorgt. So ziert
ein schmuckes Anwesen eines der Tatverdächtigen die Berliner
Peripherie. Dort wurde auch ein mäßig florierender Autohandel
betrieben. Trotz ihres illegalen Reichtums reichte es den drei
hochkriminellen Männern hinten und vorne nicht. Oft schon nach
wenigen Monaten waren sie - trotz ergänzender staatlicher
Sozialleistungen - völlig pleite, so dass sie generalstabsmäßig
geplant an die Vorbereitung des nächsten Beutezuges gingen. Drei
Banken, bei denen sie besonders fette Beute machten, suchten sie
sogar zweifach heim.
Wegen des von ihm bei den meisten Überfällen mitgeführten
Vorderschaftrepetier-Gewehres wurde der 35-Jährige seit langem als
"Pumpgun"-Täter bezeichnet. Angst und Schrecken verbreitete er nicht
nur durch sein massives Vorgehen, sondern auch durch eine seit Jahren
bei Tatausführung getragene Vollgummimaske "Alter Mann".
In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden seit
vergangenem Sonntag durch Kräfte der Kripo Ansbach, die von den
jeweils örtlich zuständigen Polizeibehörden tatkräftig unterstützt
wurden, neun Durchsuchungen durchgeführt. Hierbei konnten die
Pumpgun, die Maskierung, zu Überfällen verwendete gestohlene
Kennzeichen und weitere beweiserhebliche Gegenstände sichergestellt
werden. Geraubtes Geld war nicht mehr vorhanden. Derzeit prüfen
Finanzermittler, ob aus der Beute stammendes Vermögen der
Inhaftierten eingezogen werden kann.
Das Amtsgericht Ansbach hat gegen die drei Männer Haftbefehl
erlassen. Zwei von ihnen, der 29-jährige mutmaßliche "Logistiker" und
der 31-jährige Fahrer der Tatfahrzeuge, sind nach eingehenden
Vernehmungen durch Beamte der Kripo Ansbach und die
Staatsanwaltschaft Ansbach geständig. Der Hauptverdächtige machte
bisher keine Angaben. Die Tatverdächtigen sind in verschiedenen
Justizvollzugsanstalten Bayerns inhaftiert.
Durch die beharrliche und hochprofessionelle Ermittlungsarbeit der
Ansbacher Kriminalpolizei, die in enger Abstimmung mit
Staatsanwaltschaft und Amtsgericht Ansbach sowie allen
unterstützenden Behörden und Dienststellen geführt wurde, konnte eine
der Aufsehen erregendsten Raubüberfall-Serien der
Nachkriegsgeschichte in Süddeutschland beendet werden.
ots-Originaltext: Polizeipräsidium Mittelfranken
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=6013

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
PD Ansbach - Pressestelle

Telefon: 0981/9094-213
Fax: 0981/9094-230

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

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