Pressemitteilung

"Mehr Genuss mit 65 plus!" - Tag der Zahngesundheit 2012

2012-09-20T05:30:00

Berlin (ots) -

ANMODERATION:

Bei der Karies-Vorsorge bei Kindern und Jugendlichen besetzt Deutschland international einen Spitzenplatz. Doch wie steht es eigentlich um die Mundgesundheit älterer Menschen - Diese Frage ist zentrales Thema des diesjährigen "Tags der Zahngesundheit", unter dem Motto: "Gesund beginnt im Mund - mehr Genuss mit 65 plus!". Gleichzeitig gibt es zunehmend mehr Senioren, die zu Hause oder in Pflegeheimen betreut werden und nicht mehr selbst zum Zahnarzt gehen können - welche Möglichkeiten gibt es für diese Patienten?

Dazu berichtet Katrin Müller im Gespräch mit Professor Dietmar Oesterreich, dem Vizepräsidenten der Bundeszahnärztekammer.

BEITRAG:

Senioren haben heute durchschnittlich mehr Zähne im Mund als früher und viele ältere Menschen ernähren sich gesund und achten auf ihre Mundgesundheit - für Dietmar Oesterreich, den Vizepräsidenten der Bundeszahnärztekammer, ist das ein gutes Zeichen, aber durchaus noch verbesserungswürdig:

O-Ton 1 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Bei den Kindern und Jugendlichen sind wir Spitze, aber bei den Senioren haben wir nach wie vor Nachholbedarf. Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass mehr eigene Zähne auch mehr Pflegeaufwand bedürfen. Das heißt, dass sowohl im häuslichen Bereich als auch in der Zahnarztpraxis mehr Prävention eine Rolle spielen muss. Ganz konkret heißt das, durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchung und professionelle Zahnreinigung sein eigenes Krankheitsrisiko zu senken." (28 Sek.)

Denn Zahn- und Zahnfleischprobleme können sich auch auf den Gesundheitszustand insgesamt auswirken:

O-Ton 2 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Entzündungen in der Mundhöhle spielen eine Rolle für die Gesamtgesundheit, aber auch die Bakterien, die in der Mundhöhle den gesamten Organismus befallen können." (10 Sek.)

Demnach sind besonders ältere Menschen anfällig für Paradontitis und Wurzelkaries, was wiederum zum Beispiel zu Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Diabetes- oder Rheuma-Beschwerden führen kann. Deshalb empfiehlt Professor Oesterreich folgendes:

O-Ton 3 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Zweimal täglich Mundhygiene - Zähneputzen heißt das ganz konkret, die Zahnzwischenräume einmal täglich gründlich pflegen, auch nach Möglichkeit mit Zahnzwischenraumbürsten, weil die effektiver reinigen. Daneben sind Zahnpasten mit Fluorid zu verwenden, und es ist auch wichtig, den Zahnersatz gründlich zu pflegen, falls man ihn trägt." (23 Sek.)

Besonders am Herzen liegen dem Vizechef der Bundeszahnärztekammer dabei die Menschen, die nicht mehr allein zum Zahnarzt gehen können und gepflegt werden müssen. Auch sie sollten unbedingt regelmäßig vom Zahnarzt untersucht werden:

O-Ton 4 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Gerade bei immobilen Menschen und Pflegebedürftigen, bei denen oftmals die Mundhygiene eingeschränkt ist, Kontrollmöglichkeiten eingeschränkt sind, ist es nicht selten, dass bei diesen Menschen gegebenenfalls ein Tumor entstehen kann. Desto eher man diese Belange erkennt, desto besser kann der Patient behandelt werden." (20 Sek.)

Vor allem für Menschen in Pflegeheimen müsste demnach noch mehr getan werden:

O-Ton 5 Prof. Dietmar Oesterreich:

"Momentan ist es so, dass die Zahnärzte diese Tätigkeit überwiegend ehrenamtlich wahrnehmen. Das heißt, sie machen Hausbesuche, was auch nicht immer der Fall ist. Fakt ist aber, dass diese Situation natürlich auch gesundheitspolitisch nicht ausreichend finanziert und abgesichert ist." (19 Sek.)

Professor Oesterreich fordert deshalb von der Politik, auch für pflegbedürftige, immobile Zahnpatienten und Menschen mit Behinderung den Anspruch auf Prävention und Versorgung ähnlich wie jetzt schon bei Kindern und Jugendlichen gesetzlich festzuschreiben.

Pressekontakt:

Dipl.-Des. Jette Krämer, Telefon: +49 30 40005-150, E-Mail:
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